Das neue Jahr beginnt Milliarden Menschen begrüßen 2018
Berlin (dpa) - Während viele Menschen in Deutschland noch Salate für Silvester schnippeln, hat das Jahr 2018 im Pazifik und in Australien schon begonnen. Mit einem spektakulären Feuerwerk in Regenbogenfarben begrüßte Sydney das neue Jahr.
Die Organisatoren der Show an der berühmten Harbour Bridge feierten damit den kürzlich erfolgten Beschluss Australiens für die Ehe von Schwulen und von Lesben.
Etwa 1,6 Millionen Menschen hatten sich zuvor in der Hafengegend von Sydney versammelt um das traditionelle Riesenfeuerwerk vor der Kulisse mit dem berühmten Opernhaus zu sehen. Viele waren im australischen Sommer schon am Samstag mit Zelt und Schlafsack angereist, um gute Plätze zu ergattern.
Zuvor hatten als erstes um 11.00 Uhr deutscher Zeit (MEZ) die Einwohner der pazifischen Inselstaaten Samoa, Tonga und Kiribati das Jahr mit traditionellen Tänzen begrüßt. Eine Stunde später feierte Neuseeland Silvester.
Mit Partys und Feuerwerk heißen Milliarden weitere Menschen weltweit das Jahr 2018 willkommen. Die deutsche Feuerwerksbranche rechnet mit einem gleichbleibend hohen Silvesterumsatz von 137 Millionen Euro in diesem Jahr. Auf den nordfriesischen Inseln mit ihren traditionellen Reetdächern oder in vielen historischen Altstädten müssen Menschen meist auf Raketen und Böller verzichten.
Die größte Silvesterparty von Deutschland ist wieder in Berlin am Brandenburger Tor geplant. An der ab mittags geöffneten eingezäunten und bewachten Partymeile auf der Straße des 17. Juni beginnt um 19.00 Uhr das Bühnenprogramm mit Stars wie Oli P. und Conchita. Um Mitternacht erstrahlt das Höhenfeuerwerk. Das ZDF überträgt live ab 20.15 Uhr. Beim Feuerwerk schaltet auch das Erste wieder zum Brandenburger Tor.
Wegen der nach wie vor erhöhten Terrorgefahr und nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren wurden die Sicherheitsvorkehrungen vielerorts verstärkt. In Köln wird nach den Vorfällen vor zwei Jahren die Sicherheitszone um den Dom für die Neujahrsfeiern 2018 erweitert. In dem abgesperrten Bereich ist Feuerwerk verboten.
Vor allem auf dem Bahnhofsvorplatz will die Polizei außerdem verhindern, dass sich größere Gruppen bilden. Mehr Videokameras und bessere Beleuchtung sollen die Sicherheit erhöhen. Auch in vielen anderen deutschen Städten wie Hamburg oder Frankfurt und im Ruhrgebiet soll ein Polizeiaufgebot Übergriffe wie in der Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren verhindern. Beim Jahreswechsel 2015/16 waren in Köln am Hauptbahnhof viele Frauen sexuell bedrängt und beraubt worden. Dies machte weltweit Schlagzeilen.
Nach einer Experten-Analyse der Kölner Polizei müssen nordrhein-westfälische Großstädte auch diesmal wieder mit der Anreise großer Gruppen junger Männer rechnen. Die Polizei hat deshalb massive Präsenz angekündigt. Bereits vor einem Jahr hatte die Polizei deutlich mehr Beamte an Silvester eingesetzt als im Vorjahr. Es werde „alles getan“, damit sich die Vorkommnisse der Kölner Silvesternacht von 2015/16 nicht wiederholten, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Die Polizei steht dabei vor einem Balanceakt. Vor einem Jahr hatte sie in Köln zwar neue Übergriffe verhindert, dafür handelte sie sich Rassismus-Vorwürfe ein. Kritisiert wurde, dass die Polizei am Hauptbahnhof Hunderte nordafrikanisch und arabisch aussehende Männer überprüft hatte. Im Anlauf zur diesjährigen Silvesternacht hat die Polizei betont, dass sie nicht nach Aussehen oder Nationalität kontrolliere, sondern nach auffälligem Verhalten.
In Berlin gibt es auf der Festmeile erstmals eine sogenannte „Safety Area“ für Frauen, die sexuell belästigt wurden oder sich unsicher fühlen. In dem Zelt stehen krisengeschulte Helfer des Roten Kreuzes zu Gesprächen bereit. Auf dem Münchner Oktoberfest existiert das Konzept unter dem Namen „Sichere Wiesn“ seit 2003.
Millionen Deutsche feiern auf Privatpartys oder vor dem Fernseher, wo für viele der englische Komiker Freddie Frinton als Butler James und sein Kampf mit dem Tigerfell zum Programm gehört, also der rund zwanzigminütige Schwarzweiß-Sketch „Dinner for One oder Der 90. Geburtstag“ von 1963. Mittlerweile gibt es unzählige Neuverfilmungen und Abwandlungen von Miss Sophies Dinner. Sie laufen den ganzen Tag über in den ARD-Programmen.
Nach Deutschland feiert etwa Großbritannien (1.00 Uhr am 1. Januar MEZ) Silvester, es folgen Rio de Janeiro in Brasilien (3.00 Uhr) oder Städte in den USA wie New York (6.00 Uhr) und Los Angeles (9.00 Uhr). Als letztes begrüßen Menschen auf der zur Insel-Gruppe Amerikanisch-Samoa gehörenden Insel Tutuila das Jahr 2018. Dort feiern die Bewohner um 12.00 Uhr MEZ am Montag Happy New Year. Um 13.00 Uhr beginnt auf der Bakerinsel und der Howlandinsel das neue Jahr. Diese sind jedoch unbewohnt.