Mindestens 40 Millionen Euro Schaden nach Tornado in Bayern
Affing (dpa) - Rund 180 Gebäude sind in der Nacht zu Donnerstag durch einen Tornado in Bayern beschädigt worden. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben des Landratsamts auf mindestens 40 Millionen Euro allein im besonders betroffenen Landkreis Aichach-Friedberg.
Der Sturm war mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometer in der Stunde durch die Region gefegt und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Auch im benachbarten Kreis Augsburg richtete das Unwetter schwere Schäden an und verwüstete viele Häuser. Eine Gesamtsumme ist dort nach Angaben des Landratsamts bislang nicht ermittelt.
Dutzende Menschen mussten wegen der Schäden im Großraum Augsburg ihre Wohnungen verlassen, es gab mehrere Leichtverletzte. In der Nacht zum Donnerstag wurden zunächst etliche Betroffene in einer Jugendherberge und in einer Turnhalle untergebracht. Die meisten, deren Häuser nach dem Tornado unbewohnbar sind, kamen mittlerweile bei Nachbarn oder Verwandten unter.
Die Hilfsbereitschaft war auch am Freitag ungebrochen groß. Für die Aufräumarbeiten waren neben den professionellen Helfern erneut Hunderte Freiwillige in die verwüstete Gemeinde Affing gekommen. Mehr als 100 Baufirmen und Handwerker waren dem Aufruf der Kreisbehörde in Aichach gefolgt, kurzfristig Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.
Ein Großteil der beschädigten Häuser konnte bis Freitag notdürftig abgedeckt werden, so dass der Regen keinen weiteren Schaden anrichten konnte. Zwölf Häuser wurden als vorläufig unbewohnbar eingestuft.
Die Versicherungskammer Bayern, die nach eigenen Angaben Marktführer bei Gebäudeversicherung in Bayern ist, will eine Bilanz in der kommenden Woche vorlegen.
Angesichts der Windgeschwindigkeit von 250 könne man „schon ziemlich gesichert von einem Tornado sprechen“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Jährlich zählten Meteorologen etwa 20 bis 40 solcher Wirbelstürme in Deutschland, sagte ein Experte des weltgrößten Rückversicherers Munich Re.