IWC-Treffen in Slowenien Ministerin fordert Schutzzone für Wale im Südatlantik
Portoroz (dpa) - Zum Auftakt der Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) hat sich die slowenische Umweltministerin Irena Majcen für die Einführung einer weitflächigen Schutzzone im Südatlantik ausgesprochen.
Die Errichtung eines solchen 20 Millionen Quadratkilometer großen Gebiets, in dem keine Wale gefangen werden dürfen, wäre auch aus Sicht von Umweltschützern ein großer Fortschritt. Außerdem forderte die Ministerin bei dem Treffen im slowenischen Adria-Bad Portoroz die kritische Überprüfung des japanischen Walfangprogramms.
„Dies wird dazu beitragen, die Artenvielfalt im Meer zu bewahren und die Lage der Wal- und Delfin-Bestände zu verbessern“, sagte Majcen nach Angaben der amtlichen slowenischen Nachrichtenagentur STA.
Seit 1986 verbietet ein Moratorium die kommerzielle Jagd auf Großwale. Ausnahmeregelungen gibt es unter anderem für den Fang der Meeressäuger zu wissenschaftlichen Zwecken. Japan jagt - angeblich aus diesem Grund - wieder Wale, obwohl sich das Programm nach einem Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) aus dem Jahr 2014 wissenschaftlich nicht rechtfertigen lässt.
Tierschützer kritisierten, dass der Walfang Norwegens gar nicht erst auf der Tagesordnung des Treffens in Slowenien steht. Das skandinavische Land jagt Wale in begrenzter Zahl und beruft sich darauf, dass es Einspruch gegen das Moratorium eingelegt hat.
Die IWC, der rund 90 Länder angehören, reguliert die Aktivitäten rund um den Walfang. Unter den Mitgliedern sind sowohl Befürworter als auch Gegner des Walfangs, unter ihnen Deutschland. Die alle zwei Jahre stattfindende Tagung geht bis zum Freitag.