Mit dem Wonnemonat kehrt der Frost zurück

In der kommenden Woche wird es sehr kalt. Doch kühne Wetterfrösche prophezeien dafür einen Super-Sommer.

Düsseldorf. Zu Ostern waren noch Bikini und Badehose angesagt, nächste Woche müssen nach einem noch recht schönen Wochenende die längst verstaute dicke Daunenjacke und sicherheitshalber sogar der Eiskratzer wieder herausgeholt werden. „Die Temperaturen erleiden einen herben Rückschlag“, prophezeit Diplom-Meteorologe Udo Baum vom Internetdienst Wetter.net, „und nachts droht Bodenfrost.“ Doch es gibt Trost: Kühne Wetterfrösche sagen schon jetzt einen Super-Sommer voraus.

Bis es aber so weit ist, muss noch etwas gebibbert werden. An den ersten Maitagen klettert das Thermometer nach der Trend-Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) tagsüber nicht über 17 Grad, nachts kann es noch bis zum 5. Mai frieren. DWD-Meteorologe Michael Goethel: „Dann wird es leicht wechselhaft und wahrscheinlich wieder zögernd wärmer.“ Spannend werden die Eisheiligen: Nach den Namenstagen von Pankratius, Servatius und Bonifatius zwischen dem 11. und 14. Mai soll die Frostgefahr vorbei sein und sich das Wetter für den folgenden Sommer entscheiden. Das Naturmagazin Killikus ist ganz euphorisch: „Fallen die Eisheiligen nur gering aus — was wir aktuell annehmen — ist davon auszugehen, dass wir den wärmsten Sommer aller Zeiten bekommen werden.“

Auch Dominik Baum von Wetter.net macht aufgrund von Daten aus der Vergangenheit Hoffnung: „Der Sommer wird überdurchschnittlich warm.“ Es sei allerdings auch mit heftigen Unwettern zu rechnen, „die heftiger ausfallen, als man das bislang gewohnt war“. Etwas zurückhaltender ist da Michael Klein von donnerwetter.de: Nach einem kühlen und wolkigen Mai „werden Juni und Juli aber sommerlich“.

Von solchen Langfristprognosen halten viele seriöse Wetterexperten gar nichts. Anfang des Monats haben zahlreiche Fachleute, darunter auch eine Reihe von prominenten Fernseh-Meteorologen, die „Hamburger Erklärung“ unterzeichnet, in der sie empfehlen, auf detaillierte Aussagen über das Wetter der kommenden Jahreszeit zu verzichten. Das sei heutzutage immer noch nicht möglich, so ARD-Wetterfrosch Sven Plöger — und wissenschaftlich nicht haltbar.