Zweitwärmster April seit 1881 geht zu Ende

Offenbach. Warm, sonnig und viel zu trocken - am Wochenende geht der zweitwärmste April seit 1881 zu Ende. Nur 2009 sei es im April noch etwas wärmer gewesen, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag in einer vorläufigen Monatsbilanz.

Der April 2011 sei der dritte extrem warme, sehr trockene und ungewöhnlich sonnenscheinreiche innerhalb von fünf Jahren.

Die bundesweite Durchschnittstemperatur lag mit fast 11,8 Grad um 4,4 Grad über dem langjährigen Mittelwert und nur ganz knapp unter den 11,8 Grad des Aprils 2009. Auf Platz drei liegt der April 2007 mit 11,5 Grad. Bis zu sieben Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad verzeichnete der DWD in diesem Jahr an Rhein und Neckar.

Am wärmsten war es am 21. in Bendorf bei Koblenz mit hochsommerlichen 28,5 Grad. Zu Ostern war es in Deutschland wärmer als am Mittelmeer. Die Vegetation machte einen Sprung - die Apfelblüte begann elf Tage früher als sonst. Allergiker litten besonders, denn die seit Februar andauernde Trockenheit ließ die Konzentration von Blütenstaub in der Luft stetig wachsen.

In weiten Teilen Deutschlands wuchs die Waldbrandgefahr, in mehreren Bundesländern gab es Feuer in Wäldern und auf Wiesen. Ganze 22 Liter Regen pro Quadratmeter fielen bundesweit im Durchschnitt, das entspricht einem guten Drittel des Solls. Der Monat zähle damit zu den zehn trockensten Aprilmonaten seit 130 Jahren, als die regelmäßigen Aufzeichnungen begannen, berichtete der DWD.

Extrem trocken war es in ganz Schleswig-Holstein - in Dörnick am Plöner See wurden seit Monatsbeginn nur 4,4 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Am meisten regnete es Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge, wo 68 Liter Regen pro Quadratmeter fielen.

Die April-Sonne schien 242 Stunden, fast 60 Prozent länger als im langjährigen Mittel. Den Dauersonnenschein brachten die Hochdruckgebiete „Peggy“, „Quirina“, „Ruth“, „Stephanie“ und „Tijen“. Sonnigste DWD-Station war Rheinau-Memprechtshofen am Oberrhein südwestlich von Baden-Baden mit 291 Stunden.