Klimawandel: Es wird wärmer und wärmer

Das gab es noch nie: Zum vierten Mal in Folge lag die durchschnittliche Temperatur des Jahres in Düsseldorf über der Elf-Grad-Marke.

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Düsseldorf. Der Klimawandel ist nichts mehr, was noch kommt. Er ist längst da. Auch in Düsseldorf. Deutlich messbar. Das zeigt der Blick auf die Daten des Deutschen Wetterdienstes, die er seit 1970 an der Messstation am Flughafen sammelt. Die Bilanz für 2017 schließt sogar mit einem Rekord. Im vierten Jahr infolge knackte die Jahresmitteltemperatur die Elf-Grad-Marke. Das gab es noch nie.

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Bei 11,4 Grad lag dieser Durchschnittswert 2017. Nur vier wärmere Jahre wurden bislang gemessen. Den Rekord legte 2014 mit 11,9 Grad hin (mehr Infos: siehe Grafik). Thomas Kesseler-Lauterkorn, stellvertretender Leiter des Regionalen Klimabüros des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen, spricht von „einer markanten Erwärmung“.

Die fällt so deutlich aus, dass sich der DWD nicht mehr an Referenzwerte hält, die die Weltorganisation für Meteorologie vorgibt. Für das langjährige Jahresmittel, sozusagen den Normwert, gilt international der Zeitraum von 1961 bis 1990. Der wird erst im Jahr 2020 angepasst, wenn wieder eine Zeitspanne von 30 Jahren vorüber ist. Der DWD legt allerdings jetzt schon Durchschnittswerte von 1981 bis 2010 zugrunde, da sie dem Klimawandel schlichtweg näher kommen.

Als Normwert für Düsseldorf kommt da ein Wert von 10,7 Grad heraus. 1961 bis 1990 lag der noch bei 10,3 Grad. Wie auch immer: Die jüngsten vier Jahre lagen selbst deutlich über dem nach oben angepassten Wert.

Der Blick auf die kältesten und wärmsten Jahre bestätigt den Trend. Die Analyse der fünf kühlsten Jahre zeigt: Nur ein Jahr liegt mit 2010 (9,6) in diesem Jahrtausend. Das gilt wiederum für sechs der acht wärmsten Jahre seit 1970.

Auch die Zahlen der Frost- und Sommertage zeigen, 2017 war zu warm. 45 Sommertage mit Höchstwerten von über 25 Grad gab es. Im Durchschnitt waren es von 1981-2010 nur 39 Sommertage. Und die 50 Frosttage des vergangenen Jahres mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt stehen einem Mittelwert von 54 gegenüber.

Ein Blick ins Detail zeigt zudem, 2017 war in vielerlei Hinsicht ein Jahr der Extreme. Erst einmal zuvor waren ein März (1991) und ein Juni (2003) wärmer. Und trotzdem war 2017 auch ein sehr trübes Jahr. Die Sonne schien nur 1491 Stunden lang. Der Mittelwert liegt bei 1551 Stunden. Heraus stach da der Dezember. Mit insgesamt 9,6 (!) Sonnenstunden stellte er einen Negativ-Rekord auf und löste den Dezember des Jahres 1993 ab, der noch 11,8 Sonnenstunden verbucht hatte. Der Mittelwert liegt etwa viermal so hoch.