Monaco im Hochzeitsfieber
Paris (dpa) - Wird sie „oui“ sagen? Oder doch eher „yes“? Charlene Wittstock, die künftige Ehefrau von Fürst Albert II. von Monaco und damit auch künftige Prinzessin hat mit der Sprache ihrer neuen Heimat noch ihre Probleme.
„Französisch ist sicher die schönste Sprache der Welt. Ich bräuchte noch Zeit, um mich zu verbessern“, sagte sie kürzlich der Zeitschrift „Figaro Madame“. Zeit zum Sprachenlernen dürfte sie allerdings im Moment kaum haben: Es ist nur noch etwa einen Monat bis zu ihrer Hochzeit, der ganz Monaco entgegenfiebert.
Nach der Hochzeit von Kate & William ist es das zweite große Fest des Jahres, dessen Bilder seitenweise die Klatschpresse füllen werden. Braut und Bräutigam sind nicht mehr die Jüngsten, Albert (53) hat noch weniger Haare auf dem Kopf als William. Aber Charlene (33) macht auch im Vergleich zur fröhlich-frischen Kate noch eine ausgezeichnete Figur. Die hochgewachsene ehemalige Profi-Schwimmerin wird oft mit der eleganten Grace Kelly verglichen - Alberts Mutter.
Lange haben die Monegassen darauf gewartet, dass der Dauerjunggeselle an ihrer Staatsspitze sich ordentlich vermählt. Charlene und Albert kennen sich seit elf Jahren, seit 2006 treten sie als Paar in der Öffentlichkeit auf. Vor gut einem Jahr gaben sie schließlich ihre Verlobung bekannt. Seit die Protestantin zur katholischen Kirche übergetreten ist, steht der Hochzeit nichts mehr im Wege.
Für die Musikauswahl war vermutlich eher Albert als Charlene verantwortlich: Am Vorabend spielt die 70er-Jahre Country-Band „The Eagles“, die damals Hits wie „Hotel California“ und „Take it easy“ produzierte. DJ und Zeremonienmeister der Hochzeitsparty ist der ebenfalls etwas angestaubte Jean-Michel Jarre, der mit seinen Synthesizer-Kompositionen bekanntgeworden ist.
Standesamtlich wird am Freitag, dem 1. Juli, geheiratet, kirchlich einen Tag später, jeweils um 17 Uhr. Da die Kathedrale für die etwa 800 geladenen Gäste zu klein ist, traut der Erzbischof von Monaco, Bernard Barsi, die beiden im Ehrenhof des Palastes. Kate und William sind zwar eingeladen, haben aber abgesagt, weil sie in Kanada sein werden. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat zugesagt, aber nur für die Trauung, nicht für die Party, und ohne seine Frau Carla, die dann etwa im sechsten Monat schwanger sein dürfte.
Das Hochzeitskleid entwirft der italienische Modemacher Giorgio Armani, und sein Kollege Karl Lagefeld soll sich bereits angeboten haben, im französischen Fernsehen die Garderobe der Gäste zu kommentieren. Fürs Menü ist Starkoch Alain Ducasse zuständig, getanzt wird anschließend auf den Terrassen des Casinos - bis zum mitternächtlichen Feuerwerk und vermutlich weit darüber hinaus.
Hat Charlene sich nun endgültig vom sportlichen Entlein in den fürstlichen Schwan verwandelt? „Bevor ich nach Monaco kam, trug ich meistens Jeans, T-Shirt und Sandalen. Ich bin keine Mode-Sklavin“, sagte sie kürzlich. Aber sie fühle sich heute in Designergarderobe ebenso wohl wie in schlichten Kleidern. Und schließlich komme es nicht auf Klamotten an, um sich glücklich zu fühlen.
„Es ist eine sehr aufregende Zeit für mich“, betont sie. „Jede Frau, die das Glück hat, von dem Mann geliebt zu werden, den sie liebt, fühlt sich wie im Märchen.“