Monika Finsterbusch: Rausch in Rosa, selbst gebastelt
Sie ist die Schöpferin von „Prinzessin Lillifee“, tritt in der Öffentlichkeit aber nur ungern auf. Die Modedesignerin lebt in der Schweiz, mag die Stille und die Natur.
Düsseldorf. Sie gibt selten Interviews. In Talkshows ist sie noch nie aufgetreten. Sie lebt seit sechs Jahren zurückgezogen in der Schweiz, kaum ein Kind kennt ihr Gesicht. Doch Tausende kennen ihre Bücher: Monika Finsterbusch, die Schöpferin von "Prinzessin Lillifee", bleibt unsichtbar hinter einer Marketing-Macht in Rosa.
Überhaupt keinen Spaß hatte sie, als die Macher des Lillifee-Musicals sie nach der Premiere auf die Bühne baten. "Das war mir sehr unangenehm. Und die Kinder interessiert das auch gar nicht, wer ich bin." Viel lieber habe sie bei den Aufführungen an der Seite gestanden und die Kinder mit ihrer Begeisterung und Verkleidung beobachtet.
Mit der Idee für "Prinzessin Lillifee" kam die 53-Jährige zufällig zur rechten Zeit. Prinzessinnen waren zuvor lange kein Hit im Bücherregal gewesen. Aber da habe sie sich "keine Gedanken drüber gemacht". Sie versuche, unbefangen zu bleiben: "Wenn das unter Vorgaben entstanden wäre, hätte man sicher den Braten gerochen, das hätte nicht funktioniert", glaubt sie.
Obwohl "schreiben" nicht der richtige Ausdruck ist: Monika Finsterbusch bastelt ihre Bücher. "Ich bin eine große Sammlerin. Ich habe hunderte von Kisten um mich herum, mit allen möglichen Perlen, Steinen, Bändern, Glitzer." Jede Idee entwirft sie zuerst für sich ganz konkret: "Ich brauche es dreidimensional." Auch Lillifee erblickte das Licht der Welt zuerst als kleine Feenpuppe.
Literaturexperten kritisieren genau das: Die Welt von "Prinzessin Lillifee" sei mehr Schein als Sein, die Texte keine Meisterleistung. Im Feuilleton findet sie nicht statt, Wissenschaftler aus dem Bereich Kinderbuch kennen die Bestseller höchstens vom Hörensagen. Das ficht sie aber nicht an. "Der Erfolg ist ein Geschenk, mit dem ich nie gerechnet habe."
Wie viele Bücher über Lillifee wird es noch geben? "Wenn ich keine neuen Ideen mehr habe, oder wenn ich merke, dass es niemand mehr lesen will, höre ich auf. Aber ungefähr zehn Geschichten hatte ich schon beim Entwurf der Figur im Kopf."