Mordprozess: Ex-Freundin sollte durch Feuer sterben

Ein 36-Jähriger übergoss eine Praktikantin mit Benzin, schleuderte einen Molotowcocktail auf sie und rammte ihr ein Messer in den Rücken.

Dormagen/Düsseldorf. Es war das dramatische Ende einer problematischen Beziehung. Am 18. Januar war ein Mann in die Dormagener Stadtbibliothek am Marktplatz gestürmt und hatte versucht, eine 20-jährige Praktikantin mit einer brennbaren Flüssigkeit zu übergießen und anzuzünden. Der Versuch war gescheitert, weil die Kollegen der jungen Frau eingreifen konnten.

Doch die junge Frau konnte Richtung Ausgang flüchten. Dort soll er sie dann mit einem Molotow-Cocktail beworfen haben, der sich entzündete. Die 20-Jährige erlitt Brandwunden am Unterschenkel. Außerdem soll der 36-Jährige seiner Ex-Freundin auch noch ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge ins Schulterblatt gestochen haben. Die Klinge blieb stecken. Anschließend habe er noch ein weiteres Messer hervorgeholt. "Plötzlich stand ein Mann da, der gesagt hat, ich soll aufhören", erinnerte er sich unter Tränen. Er sei wie in Trance gewesen. Dann sei er auf sein Fahrrad gestiegen und nach Hause gefahren.

Die Polizei konnte den Dormagener wenig später auf dem Dachboden seines Hauses festnehmen. Er hatte schon einen Strick aufgehängt, um sich umzubringen. In einem Abschiedsbrief an seinen Bruder hatte der Angeklagte die "Bestrafung" seiner Ex-Freundin und seinen anschließenden Selbstmord angekündigt. Gutachter sollen dem Angeklagten volle Schuldfähigkeit attestiert haben.

Der Prozess wird am 14. September fortgesetzt. Dann soll das Opfer vernommen werden.