Mordserie: Ermittler glauben dem Sex-Killer nicht

Eine Familie will von dem 51-Jährigen aus Elmpt die Wahrheit erfahren.

Kreis Viersen/Aachen. Gegen den mutmaßlichen "Anhalter-Mörder" laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Der verhaftete arbeitslose Versicherungskaufmann aus Niederkrüchten-Elmpt (Kreis Viersen) hat fünf Morde an jungen Tramperinnen in den 80er Jahren im Raum Aachen gestanden. Nach bisherigen Aussagen will er 1990 plötzlich mit den Taten aufgehört haben. Daran haben die Ermittler große Zweifel. Der Mann bekomme nun eine "Denkpause", hieß es gestern. Da es weder im Raum Aachen noch im Kreis Viersen ungeklärte Frauenmorde gibt, werden die Ermittlungen jetzt auch auf die Nachbarländer Niederlande und Belgien ausgeweitet.

Mit einem genetischen Fingerabdruck war der in dritter Ehe verheiratete 51-Jährige und Vater eines Sohnes 17 Jahre nach der Mordserie überführt worden. Er war bei einem Metalldiebstahl ertappt worden und hatte bei der Polizei eine Speichelprobe abgegeben. Von seinen Nachbarn wird der Mann, der ehrenamtlich in einem Altenheim gearbeitet hat, als ruhig und zurückhaltend beschrieben. Gestört hätten zuletzt allerdings immer wieder die großen Haufen Altmetall vor der Garage des mutmaßlichen Serienmörders.

Die Familie will jetzt Kontakt zu dem 51-Jährigen in der U-Haft aufnehmen. Er soll zu seinem Doppelleben als Sex-Killer Stellung nehmen und sagen, "was damals wirklich passiert ist". Sein Sohn (8) und die Schwiegermutter haben den Schicksalsschlag nicht verkraftet - sie müssen ärztlich betreut werden.