Verwüstung: Hurrikan Dean trifft mit Tempo 300 ein

Der Sturm tobte sich über der Halbinsel Yucatán aus und schwächte sich dabei langsam ab.

<strong>Mexiko-Stadt. Unerbittlich tankte Hurrikan "Dean" vor der mexikanischen und der belizischen Karibik-Küste Kraft. Die ersten Wolken, die der mächtige Wirbelsturm erzeugte, zeigten sich bereits am Montagnachmittag am Horizont über dem türkisblauen Meer. Am Abend nahm der Wind heftig zu und Regen setzte ein. Als es soweit war - am Dienstagmorgen um 4.30 Uhr Ortszeit - schoss das Sturmzentrum mit 300 Kilometern pro Stunde gegen die Küste. Das Auge des Wirbelsturmes mit einem Durchmesser von 28 Kilometern erreichte das Festland bei dem Fischerort Majahual, in dem es auch eine Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe gibt. Der Sturm riss einen schmalen Streifen der Verwüstung durch die dünn besiedelte Landschaft, ein ausgedehntes Naturreservat mit Buchten und Lagunen. Die Rucksacktouristen der entlegenen Gegend waren zuvor aufgespürt und in sichere Gebiete im Norden der Halbinsel gebracht worden. "Die meisten von ihnen, auch Deutsche, hatten keine Ahnung, was sich da draußen zusammenbraut", sagte Tourismusministerin Gabriela Rodriguez.

Die Einwohner von Chetumal verschanzten sich in ihren Häusern

Das Krisenzentrum des Staates Quintana Roo berichtete von Schäden vor allem in der Hauptstadt Chetumal. Die rund 150 000 Einwohner hatten sich in ihren Häusern verschanzt. Normalerweise sind mexikanische Häuser ziemlich sturmsicher, da sie ganz aus Beton gebaut sind, einschließlich der Dächer. Nach ersten Berichten gingen Fenster zu Bruch, Bäume stürzten um.

Aus den Gebieten, über die das Zentrum des Sturms hinweggerast war, lagen zunächst keine Informationen vor. Auf seinem Weg über das Festland zog der Sturm über eine Reihe von Maya-Gemeinden und den Ort Pedro Antonio de los Santos, in dem eine Gemeinschaft streng christlicher Mennoniten lebt. Dabei verlor er zunehmend an Wucht.

Die rund 300 Kilometer nördlich von Chetumal liegenden Feriengebiete der Riviera Maya und Cancún blieben dieses Mal weitgehend verschont. Aber auch hier, rund 250 Kilometer nördlich des Sturmzentrums, kam es wegen der immensen Regenmengen zu Überschwemmungen in den Straßen. Deutsche Reiseveranstalter brachten Gäste aus den südlichen Gebieten in sichere Unterkünfte im Norden der Halbinsel Yucatán.

Betroffen von dem Hurrikan war insbesondere auch Belize. Der Grenzfluss Rio Hongo bei Chetumal trat über die Ufer und überflutete größere Gebiete, in der Nähe anderer Flüsse bestand ebenfalls Überschwemmungsgefahr. Auch in den mittelamerikanischen Ländern Honduras, El Salvador und Guatemala werden lang anhaltende Regenfälle erwartet, die Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen können.

Jamaika Die für Tui und Thomas Cook relevanten Hotels verzeichneten keine Schäden und meldeten eine intakte Hotel-Infrastruktur. Alle Urlauber seien unverletzt. Die Tui geht davon aus, dass sich ab Mittwoch wieder normaler Hotelbetrieb einstellt.

Flugreisen Thomas Cook fliegt ab heute wieder Jamaika an; Passagiere können aber kostenlos Umbuchungen oder Stornierungen ihrer Reisen vornehmen. Dieses Angebot gilt bis zum Abreisedatum 24. August. Nach Cancún auf Yucatán fliegt Thomas Cook ab morgen wieder, auch Tui-Reisen nach dort sollen dann wieder stattfinden.