Morgan Richard Tsvangirai: Der Kämpfer
Am Sonntag hatte sich der 56-jährige Oppositionsführer vor den Schlägern Mugabes in die niederländische Botschaft in Harare geflüchtet.
Morgan Richard Tsvangirai, Chef des Oppositionsbündnisses "Bewegung für Demokratischen Wandel" (MDC) in Simbabwe, gilt gemeinhin als die demokratische Alternative zu Robert Mugabe, der seit 1980 die ehemalige britische Kolonie regiert. Der bullige Tsvangirai war bis 1999 treuer Gefolgsmann des heute 86-jährigen Mugabe. Der von ihm als Generalsekretär geführte Gewerkschaftsbund lag damals stramm auf Regierungskurs.
Am Sonntag hatte sich der 56-jährige Oppositionsführer vor den Schlägern Mugabes in die niederländische Botschaft in Harare geflüchtet. Am Mittwoch verließ er die Botschaft wieder, verwirrte aber zuvor die Welt mit widersprüchlichen Interviews.
In der "Frankfurter Rundschau" lehnte er jede militärische Einmischung von außen in den Konflikt ab. Ebenfalls gestern aber erschien im britischen "Guardian" ein Interview, in dem Tsvangirai eine militärische Intervention ausdrücklich forderte.
Was wiederum Mugabe Gelegenheit gab, seinen Herausforderer als "Handlanger der britischen Kolonialherren" zu diffamieren. Auch das war eigentlich schon überflüssig, denn die Stichwahl mit Mugabe ist nach Tsvangirais Rückzug ohnehin zur Farce verkommen.