Tolga Zengin: Die Alternative
Den Türken gehen die Spieler aus. Nun muss der an drei gesetzte Torwart Tolga Zengin herhalten - möglicherweise aber nicht mal im Tor.
Tolga Zengin heißt der Mann, er ist Torwart bei Trabszonspor in der türkischen Süper Lig. In der Nationalmannschaft ist er noch nicht weiter aufgefallen.
Das könnte sich im Halbfinale gegen Deutschland ändern. Nicht, weil er ein so besonders guter Torwart ist, sondern weil Nationaltrainer Fatih Terim die Alternativen auf dem Spielfeld angeblich ausgehen.
"Tolga ist zwar nicht unbedingt ein guter Fußballer, aber wenn Not am Mann ist, werde ich ihn bringen", sagt der Coach.
Und Tolga ist das recht. "Ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt", sagt der 24-Jährige. Solche Profis hat der türkische Nationaltrainer gerne. Denn wer bei Terim Widerworte gibt, hat ohnehin keine Chance. Und so steht Tolga möglicherweise vor einer bemerkenswerten Premiere. Wenn die vielen Verletzten am Ende nicht doch wieder gesund werden sollten.
Am Montag standen dem Trainer jedenfalls nur noch zwölf Feldspieler zur Verfügung, und nachnominieren darf der Verband niemand. Immerhin ergab eine Anfrage bei der Uefa, dass Tolga im Fall der Fälle eingesetzt werden darf.
Auf welcher Position, ließ der Trainer offen. Festgelegt ist auch Tolga nicht. "Hauptsache, ich spiele", sagt der flexible Torwart.