Mückenjäger testen Drohne mit Bekämpfungsmittel
Speyer/Lingenfeld (dpa) - Stechmücken am Oberrhein werden künftig auch mit Hilfe einer Drohne gejagt. Das etwa zwölf Kilogramm schwere Fluggerät soll ein biologisches Bekämpfungsmittel ausbringen, das die Mückenlarven abtötet.
Es sei im Oktober erfolgreich im südpfälzischen Lingenfeld getestet worden, sagte der wissenschaftliche Direktor der kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), Norbert Becker, der Deutschen Presse-Agentur in Speyer.
Der erste richtige Einsatz ist für das Frühjahr geplant. Seines Wissens nach sei das europaweit das erste Mal zu solch einem Zweck, sagte Becker. „Da wollen wir ein paar Gebiete mit der Drohne behandeln.“ Mit dem Kampf gegen Stechmücken befasst sich auch ein Kabs-Symposium am Dienstag (3. November) in Speyer.
Bislang wird das Anti-Mücken-Mittel von Kabs-Kräften mit Spritzen an den Ufern von Altrheinarmen verteilt oder in größeren Mengen vom Helikopter aus abgeworfen. „Natürlich kann der Hubschrauber nicht durch die Drohne ersetzt werden, aber wir können den Hubschrauber entlasten, indem kleinere Gebiete wie Regenrückhaltebecken und so weiter mit der Drohne behandelt werden. Und es hat funktioniert“, sagte Becker.
Die Kabs-Leute testeten die Drohne, indem sie sie über Eimer hinwegfliegen ließen und den Korb öffneten. Bislang können knapp fünf Kilo zugeladen werden. „Wenn sie in einer Höhe von zehn Metern mit einer Geschwindigkeit von sieben Stundenkilometern fliegt, haben wir eine Streubreite von fünf Metern“, sagte Becker. Das sei eine ausreichende Dosis, um Larven abzutöten. Zur Frage der Genehmigung sagte Becker: „So wie wir sie jetzt anwenden, dürfen wir sie einsetzen. Sie muss auf Sicht geflogen werden, und sie darf ein gewisses Gewicht nicht überschreiten.“