Weiter Verkehrsbehinderungen Nach ICE-Unfall: Zugverkehr bleibt noch mindestens zwei Wochen eingeschränkt

Dortmund. Nach dem ICE-Unfall am Dortmunder Hauptbahnhof sind die beiden schwer beschädigten Wagen mit Kränen wieder auf die Gleise gehoben und abtransportiert worden. Allerdings müssen Reisende wohl noch mindestens zwei Wochen mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen.

Der entgleiste ICE ist mittlerweile geborgen worden.

Foto: Bernd Thissen

Das Ausmaß der Schäden an der Infrastruktur steht noch nicht in Gänze fest. Es ist schon klar, dass mindestens sechs Weichen vollständig erneuert werden, zwei weitere müssen repariert werden. Deswegen wird der Zugverkehr auch in den nächsten Wochen nur eingeschränkt laufen können.

Folgende DB-Linien verkehren derzeit wieder auf ihrem Regelweg, teilt die Bahn am Mittwochnachmittag mit: RE 4, RB43, RB51, RB 52, RB 53, RB 57, S 5 und 8.

Einschränkungen gebe es noch auf der Strecke Duisburg/Essen -> Dortmund und auf den S-Bahnlinien 1 und 2.

RE 1 und RE 6: Züge aus Richtung Duisburg werden zwischen Essen und Dortmund umgeleitet. Die Züge halten nicht in Wattenscheid und Bochum Hauptbahnhof. Alternativ halten die beiden Linien in Gelsenkirchen und Herne.

Die Züge der Gegenrichtung (Dortmund -> Duisburg) seien hiervon nicht betroffen, teilt die Bahn mit.

RE 11: Züge aus Richtung Duisburg werden zwischen Duisburg und Dortmund umgeleitet. Die Halte Bochum Hbf, Wattenscheid, Essen Hbf und Mülheim (Ruhr) Hbf entfallen.

Die Züge der Gegenrichtung (Dortmund -> Duisburg) sind hiervon nicht betroffen und verkehren auf dem Regelweg.

S 1 und S 2: Die Züge der Linien S 1 und S 2 fallen zwischen Dortmund Hbf und Dortmund-Dorstfeld aus. Für Reisende ist ein Busnotverkehr eingerichtet. Durch die Umleitungen kann es auf den betroffenen Linien zu Verspätungen kommen. Eine detaillierte aktuelle Aufstellung zum Regional- und S-Bahn-Verkehr ist auf www.bahn.de unter Meldungen in NRW abrufbar.

Nach wie vor ist die Ursache für den ICE-Unfall am Montagabend unklar. Auf dem Weg von Düsseldorf nach Berlin war der Zug kurz vor dem Bahnsteig in Dortmund entgleist. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.

Die Bundespolizei leitete inzwischen routinemäßig ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen unbekannt ein. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keine Hinweise auf einen Eingriff von außen gebe. Wahrscheinlicher sei ein technisches Versagen etwa am Zug selbst oder im Gleisbereich.

Experten der Untersuchungsstelle des Bundes für Eisenbahn-Unfälle ermitteln. Mit Ergebnissen ist erst in Wochen oder Monaten zu rechnen. dpa/red