Nach Super-Herbst droht ein langer Winter

Ab Mitte November könnte es richtig kalt werden. Im Dezember soll der erste Schnee fallen.

Düsseldorf. Vor den Baumärkten türmen sich die Streusalz-Säcke, vom Himmel regnet es Laub — keine Frage, der Winter steht unmittelbar vor der Tür. Oder doch nicht?

Das Thermometer soll am Donnerstag in unserer Region bis zu 18 Grad anzeigen. In Düsseldorf wird es zurzeit nachts nicht kälter als elf Grad. Der Oktober war laut deutschem Wetterdienst ungewöhnlich warm. Stellt sich die Frage: Auf welche Art von Winter sollten wir uns einrichten?

„Derzeit ist es in NRW noch recht warm. Das wird bis Monatsmitte so weitergehen. Erst dann verdichten sich die Anzeichen, dass sich die Großwetterlage umstellt“, sagt Meteorologe Dominik Jung, der für das Online-Portal Wetter.net eine Langfristprognose ergestellt hat — und die besagt also: Mitte November wird es richtig kalt.

Das sagt auch der berühmte hundertjährige Kalender voraus. Die Datensammlung, bei der anhand früherer Wetterdaten auf kommende Jahre geschlossen wird, prognostiziert einen schneereichen Winter.

Der erste soll schon am 11. November fallen, ab dem 17. November soll es sogar tageweise schneien. Dominik Jung ist für unsere Region zurückhaltender. Er geht davon aus, dass es in unseren Breitengraden erst Anfang Dezember weiß wird.

Der Kalender hatte in diesem Jahr bislang eine Trefferquote von 70 Prozent. Unter anderem sagte er erfolgreich voraus, dass der Sommer nass wird und das Getreide auf den Feldern faulen lässt. Der Herbst wird als außergewöhnlich warm und kurz beschrieben. Der Winter wird demnach lang und von heftigen Kälteperioden begleitet.

Meteorologe Dominik Jung hält das für realistisch: „Wir gehen davon aus, dass die Temperaturen 0,5 bis 1,5 Grad unter dem Durchschnitt liegen werden, also ähnlich wie im vergangenen Jahr. Das wäre dann der vierte zu kalte Winter in Folge.“

Gerhard Müller-Westermeier ist Klimaexperte beim Deutschen Wetterdienst und hält nicht viel von Langzeitprognosen: „Man kann das Wetter nur für etwa einen Monat vorhersagen und dann auch nur, ob es eher nass oder trocken wird.“

Dass der Winter in diesem Jahr lang wird, hält er für wahrscheinlich. Dass er besonders frostig wird dagegen nicht. „Das ist nach drei kalten Wintern unwahrscheinlich.“ Er rechnet mit einer Durchschnittstemperatur von 0,2 Grad.