Skandal um Heimkinder in Gelsenkirchen Nach Vorwürfen gegen Heimleiter fordert Stadtpolitik Aufklärung
Die Affäre um zwei Jugendamtsleiter in Gelsenkirchen wird jetzt auch politisch aufgearbeitet. Es geht um die fragwürdige Unterbringung von Heimkindern in Ungarn.
Gelsenkirchen (dpa). Die Gelsenkirchener Stadtpolitik fordert eine schnelle und umfängliche Aufklärung der Vorwürfe gegen den Leiter seines Jugendamtes. Bei einer Sondersitzung mehrerer Ausschüsse des Stadtrates am Montag forderte etwa die Grünen-Ratsfraktion die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses durch den Rat der Stadt.
Dem Leiter des Jugendamtes war in einem Bericht des ARD-Magazins „Monitor“ vorgeworfen worden, er und sein Kollege hätten mit der Unterbringung von Kindern in einer von ihnen gegründeten Einrichtung in Ungarn Geld verdient. Dazu sollen sie in den Jahren 2007 und 2008 gezielt für eine Überbelegung eines Heims in Gelsenkirchen gesorgt haben. „Monitor“ hatte berichtet, für die Jugendlichen in Ungarn habe der deutsche Staat monatlich 5500 Euro gezahlt.
Der Amtsleiter wies Vorwürfe zurück, er habe sich bereichert. Es seien nie Gewinne geflossen. Der Firma habe vielmehr Konkurs gedroht. Auch das Heim wies die Vorwürfe zurück.