Nacktfoto-Hackerskandal schockt Hollywood
Los Angeles (dpa) - Kate Upton zeigt sich häufig freizügig. Aber das Model hat bisher selbst bestimmt, wie viel Haut zu sehen ist. Ob im Bikini auf dem Cover der „Sports Illustrated“ oder in sexy Unterwäsche bei zahlreichen Werbekampagnen - Rundungen und Kussmund haben die 22-Jährige berühmt gemacht.
Komplett nackt wolle sie sich jedoch nicht zeigen, hatte Upton erst kürzlich in einem Interview betont. Jetzt sind doch Nacktfotos ins Internet gelangt - und das ohne die Zustimmung des Models.
Ein Hacker hat Dutzende solcher Bilder von weiblichen Prominenten ins Netz gestellt. Nach Einschätzung von US-Behörden könnte es sich um den größten Hacker-Angriff auf Prominente aller Zeiten handeln. Weitere Opfer sind neben Upton unter anderen die Schauspielerin Jennifer Lawrence und ihre Kolleginnen Kirsten Dunst, Mary Elizabeth Winstead und Victoria Justice sowie die Sängerin Ariana Grande.
Einige von ihnen bestritten die Echtheit der Fotos, andere gaben sie zu und kündigten rechtliche Schritte an. „Das ist ein abscheulicher Eingriff in die Privatsphäre“, sagte ein Sprecher der 24-jährigen Lawrence. „Wir haben die Behörden eingeschaltet und werden jeden belangen, der die gestohlenen Fotos von Jennifer Lawrence postet.“
Viele Stars posieren gerne freizügig und veröffentlichen solche Bilder auch selbst über das Internet - wie beispielsweise das Model Upton, aber auch die Sängerinnen Miley Cyrus und Rihanna. So bekommen sie ohne großen Aufwand massenhaft Aufmerksamkeit und können ihre neuen Alben, Filme oder Modekreationen vermarkten. Aber die Bilder, die sie selbst veröffentlichen, können sie natürlich auch selbst aussuchen.
Und ganz nackt posieren auf solchen Bildern nur die wenigsten, zudem würden diese von den Internetdiensten in vielen Fällen geblockt. Viele andere Stars zeigen sich stets verhüllt - so wie die ebenfalls von dem Hacker-Skandal betroffenen Schauspielerinnen Lawrence und Dunst.
Der Fall zeigt erneut: Auch Prominente unterschätzen das Risiko, wenn sie private Fotos auf dem Handy haben und diese dort in Sicherheit wägen. Hacker-Skandale um Stars sind keine Seltenheit. So war vor zwei Jahren schon einmal ein Mann aus Florida zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Promis wie Scarlett Johansson, Mila Kunis oder Christina Aguilera ausspioniert hatte. Auch Nacktfotos von Johansson waren damals im Netz aufgetaucht.
Wer im aktuellen Fall der Hacker ist, war zunächst noch völlig unklar. In Internetforen hieß es, die Täter hätten angeblich über das iCloud-Speichersystem von Apple auf die Bilder auf den Smartphones der Stars zugegriffen. Apple kommentierte dies auf Anfrage nicht.
Der Fall berge nicht nur für Promis zahlreiche Lektionen, schrieb das „Forbes“-Magazin: Sensible Daten wie Nacktfotos nie ungeschützt in einer Cloud speichern, sondern am besten auf einem Computer oder einer Festplatte, die nicht an das Internet angeschlossen ist. Und immer an sichere Passwörter oder eine Verschlüsselung denken.