Gericht Nagelneuer McLaren ist undicht - Streit um Luxuswagen für 215.000 Euro

Wasser spritzt durch die Beifahrertür. Pilot will McLaren loswerden.

Foto: Uwe Müller

Düsseldorf. Wenn es regnet, spritzt beim Bremsen Wasser durch die Beifahrertür. Die Scheinwerfer werden wegen des Kondenswassers blind. Und der Lack rollte sich bei Hitze in Fältchen zusammen. Den Wagen hat Pilot Ekkehard M. nicht per Handschlag aus dritter Hand auf einem privaten Automarkt gekauft. Es handelt sich vielmehr um einen nagelneuen McLaren MP4, der 215.000 Euro kostet. Nach jahrelangen Versuchen, den 330 Kilometer schnellen Traumwagen zu reparieren, will der 60-Jährige den Montagswagen jetzt wieder loswerden. Der Händler soll ihn zurücknehmen. Darum ging es vor dem Düsseldorfer Landgericht.

„Ich habe den Wagen eineinhalb Jahre lang erst gar nicht abgeholt, weil er Mängel hatte. Unter anderem hat das Navigationssystem nicht funktioniert“, erzählt der Sportwagen-Liebhaber. Im Juli 2013 fuhr er zum ersten Mal mit dem vermeintlichen Traumauto mit den Flügeltüren. Doch beim ersten starken Regen schwappte Wasser auf den Boden an der Beifahrerseite, weil die Tür undicht ist. Und Fahrten bei Nacht waren kaum möglich, wenn die Scheinwerfer beschlagen waren.

Es folgten jahrelange Versuche, die Schäden zu beheben. Unter anderem wurden Dichtungen ausgewechselt. Weil es zu dem Zeitpunkt gerade Sommer war, spritzte das Wasser auch nicht mehr. Doch beim nächsten Wetterumschwung wurde es wieder feucht für die Beifahrer. Zeitweise wurde darüber nachgedacht, die ganze Flügeltür auszutauschen.

Doch irgendwann platzte dem Piloten endgültig der Kragen. Er will den McLaren an den Autohändler zurückgeben. „Es handelt sich offenbar um einen Konstruktionsfehler“, ist er überzeugt. Das Unternehmen weigert sich bis jetzt. Angeblich sei die Forderung verjährt. Am 16. Mai geht der Prozess weiter.