Kein Gedenken an Nationalsozialismus Neue Nutzung soll Nazi-Reisen zu Hitlers Geburtshaus verhindern

Wien · In Österreich will man verhindern, dass das Geburtshaus von Adolf Hitler zum Wallfahrtsort für Nazis wird. Dazu wurde auch ein Architekturwettbewerb ausgerufen.

Das Geburtshaus von Adolf Hitler (m.)

Foto: dpa/Matthias Röder

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit hat Österreich angekündigt, das Geburtshaus von Adolf Hitler in eine Polizeistation umzuwandeln. "Die künftige Nutzung des Hauses durch die Polizei sollte ein klares Signal setzen, dass dieses Gebäude niemals ein Ort zum Gedenken an den Nationalsozialismus sein wird", erklärte Innenminister Wolfgang Peschorn in einer Pressemitteilung am Dienstag. Österreich will mit der Maßnahme verhindern, dass das gelbe Haus in Braunau, in dem Hitler 1889 geboren wurde, zu einem Wallfahrtsort wird.

Das Innenministerium plant demnächst, einen EU-weiten Architekturwettbewerb für die Umgestaltung des Hauses auszuloben. Eine Expertenjury soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres über den besten Entwurf entscheiden.

Das Gebäude war Gegenstand eines jahrelangen Rechtsstreits mit der Familie von Gerlinde Pommer, der das Haus fast ein Jahrhundert lang gehörte. Der Streit endete erst in diesem Jahr, als Österreichs Oberstes Gericht der Familie Pommer eine Entschädigung von 810.000 Euro zusprach. Obwohl Hitler nur eine kurze Zeit auf dem Grundstück lebte, zieht es weiterhin Nazi-Sympathisanten aus der ganzen Welt an.

(AFP)