Neuer Asche-Ausbruch am Vulkan Calbuco in Chile
Santiago de Chile (dpa) - Nach dem dritten Ausbruch des Vulkans Calbuco binnen weniger Tage drohen im Süden Chiles Säureregen und Schlamm-Massen in den Flüssen.
Vorausgesagte Regenfälle könnten die Flussläufe am Vulkanhang mit der gefallenen Asche anschwellen lassen, warnte der Geologische Dienst Sernageomin. Der Blanco-Fluss sei bereits überflutet. Zwei Brücken auf Landstraßen wurden überschwemmt und möglicherweise beschädigt, berichtete der Katastrophendienst Onemi.
Der Regenfall könnte in Verbindung mit der am Donnerstag vier Kilometer hoch gestiegenen Aschefahne auch einen Säureregen verursachen, warnte die Vulkanologin Moyra Gardeweg beim Nachrichtenportal Emol. Der saure Regen würde die Trinkwasserversorgung stören.
Insgesamt wurden 6685 Menschen in der ausgerufenen Evakuierungszone 20 Kilometer um den Krater in Sicherheit gebracht. Rund 300 Landwirte und 4500 Tiere seien von dem Ascheausbruch direkt betroffen worden. Der Flughafen der 50 Kilometer entfernten Stadt Puerto Montt wurde geschlossen. Wegen der schlechten Luftqualität wurde vorläufig der Unterricht in der 9000 Einwohner zählenden Ortschaft Puerto Octay ausgesetzt.
Auch im südargentinischen Flughafen von Neuquén wurden mehrere Flüge gestrichen. Der Flughafen war erst am Mittwoch nach den vorherigen Ascheregen wieder geöffnet worden.
Der Wind hat die Rauchfahne diesmal in Richtung Südosten geführt. Bei den beiden früheren Ausbrüchen hatte der Wind die Asche in Richtung Nordosten über 1900 Kilometer bis nach Buenos Aires in Argentinien getragen. Der 2303 Meter hohe Calbuco hatte bei den Ausbrüchen der vergangenen Woche 210 Millionen Tonnen Asche bis auf 17 Kilometer Höhe ausgespuckt.