Neues Video: Kumpel in Chile gesund und munter
Santiago de Chile. Auf einem neuen Video sind die seit Wochen in einer chilenischen Kupfer- und Goldmine eingeschlossenen Bergleute bei guter Gesundheit und zuversichtlich zu sehen.
In der etwas mehr als dreiminütigen Aufnahme wirken die Männer im Vergleich zu einem ersten Video aus der vergangenen Woche gestärkt und gut gelaunt.
Während sie vor fast einer Woche noch unrasiert, verschmutzt und mit bloßen Oberkörpern in 700 Meter Tiefe in die Minikamera sahen, sind sie auf dem von der Zeitung "El Mercurio" am Mittwoch veröffentlichten Video rasiert, besser ernährt und tragen rote Hemden. In der Aufnahme ohne Ton winken sie in die Kamera und halten eine chilenische Flagge hoch.
Seit einem Stolleneinsturz am 5. August harren die 32 Chilenen und ein Bolivianer bereits seit 27 Tagen unter Tage aus. Das ist länger als bei allen anderen bekannten Grubenunglücken der neueren Geschichte.
Am Mittwoch sollte ihnen durch eine der drei engen Versorgungsröhren erstmals eine warme Mahlzeit in die Tiefe geschickt werden: Reis mit Hackfleisch oder Hühnchen, berichtete die Zeitung "El Mercurio". Bisher hatten sie belegte Brote, Joghurt, Wasser und Spezialnahrung erhalten.
In der Nacht zum Dienstag hatte die auf drei bis vier Monate angelegte Bohrung eines Rettungsschachtes begonnen. Zunächst wurde eine Pilotbohrung bis auf eine Tiefe von 15 Metern vorgenommen.
Anschließend sollte ein Bohrkopf aus Deutschland installiert werden, mit dem der aus Australien stammende Spezialbohrer Strata 950 nach Angaben aus Chile bis zu 20 Meter pro 24 Stunden in die Tiefe vorstoßen soll. Deutsche Experten hatten hingegen betont, schon acht Meter pro Tag seien ein optimistischer Wert.
In der Endphase soll der Schacht 66 Zentimeter breit sein. Wenn alles nach Plan verläuft, werden die Arbeiter dann irgendwann vor Weihnachten einer nach dem anderen in einer engen Kapsel nach oben gezogen.
Experten der US-Raumfahrtbehörde NASA, die als Berater nach Chile gereist sind, rieten den chilenischen Behörden, sich gegenüber den Eingeschlossenen nicht auf einen genauen Termin für eine Rettung festzulegen. Die Amerikaner wollten vor allem dazu beitragen, dass die Kumpel angesichts der langen Wartezeit nicht verzweifeln.