Katastrophe Neun Tage nach Beben: Bericht über lebend Geborgene in der Türkei

Istanbul · 222 Stunden lang war eine 45-Jährige unter Trümmern verschüttet, bis sie am Mittwoch in der Provinz Kahramanmaras gerettet werden konnte. Auch zwei Brüder konnten am Dienstagmorgen gerettet werden.

Viele Helferinnen und Helfer haben die Suche noch nicht aufgegeben, auch wenn es immer unwahrscheinlicher wird, Opfer der Katastrophe lebend unter den Trümmern zu finden.

Foto: dpa/Abed Alrahman Alkahlout

Neun Tage nach der Erdbebenkatastrophe in der Südosttürkei gibt es Medienberichte über die Bergung einer lebenden Frau. Die 45-Jährige sei am Mittwochmorgen in der Provinz Kahramanmaras gerettet worden, berichtete der staatliche Sender TRT. Sie war demnach 222 Stunden lang verschüttet. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zwei Brüder, die Berichten zufolge am Dienstagmorgen gerettet wurden, erzählten unterdessen türkischen Medien, wie sie so lange unter den Trümmern überleben konnten. Demnach hatten sie Zugang zu Proteinpulver, das sie in ihrem eigenen Urin aufgelöst hätten. So berichtete es etwa der Sender CNN Türk.

Die Hoffnungen, noch Überlebende zu finden, schwinden immer weiter. Dennoch werden die Such- und Rettungsarbeiten fortgesetzt. In der stark betroffenen Provinz Hatay begannen unterdessen auch Aufräumarbeiten, wie eine Reporterin des Staatssenders TRT berichtete.

Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte ein erstes Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr (MEZ) die Südosttürkei erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten lag bis zum Mittwochmorgen in der Türkei bei 35 418, in Syrien wurden 5900 Tote gemeldet. Tausende werden weiter vermisst.

(dpa)