New Orleans kämpft noch immer

Zwei Jahre nach dem Hurrikan sind noch Tausende obdachlos. Das soziale Elend hat die Kriminalität auf neue Rekordhöhen getrieben. Einzige Hoffnungsschimmer sind der unerschütterliche Kampfgeist und Glaube vieler Einheimischer an einen Wideraufbau.

New Orleans. Zwei Jahre nach Hurrikan Katrina, einer der verheerendsten Naturkatastrophen in seiner Geschichte, zieht Amerika Bilanz. Soviel ist sicher: Das Versprechen von US-Präsident Bush, die Geburtsstadt des Jazz in voller Pracht und Würde wiederherzustellen, hat sich als leere Worthülse entpuppt.

Zigtausend Menschen sind noch immer obdachlos, in vielen Häusern fehlt es nach wie vor an Strom und sauberem Trinkwasser. Das soziale Elend hat die Kriminalität auf neue Rekordhöhen getrieben. Und nicht zuletzt hat der stockende Wiederaufbau eine neue Kluft zwischen Weißen und Schwarzen aufgerissen. Einzige Hoffnungsschimmer sind der unerschütterliche Kampfgeist und Glaube vieler Einheimischer an einen Wideraufbau.

Während es einigen Überlebenden gelungen ist, anderswo eine neue Existenz aufzubauen, sind die meisten der sogenannten "Flüchtlinge" in Notunterkünften in Mississippi, anderen Städten Louisianas und die Mehrzahl im Nachbarstaat Texas untergebracht.

Rückkehrer: Nachdem die Bevölkerung im Gefolge von Katrina von 450 000 auf weniger als die Hälfte geschrumpft war, sind in den vergangenen zwölf Monaten fast 51 000 Menschen wieder zurückgekehrt.

Opfer: Die Überschwemmungen forderten damals 1836 Tote. Noch heute werden beim Abreißen beschädigter Häuser im Armenviertel Lower Ninth Ward oder in Gentilly Skelette gefunden.