Tyson Gay: Schnellster der Welt
Dass er als "ferngesteuert" bezeichnet wird, stört Gay nicht. In den Vorentscheidungen in Osaka sah er nie wie der spätere Sieger aus.
Tyson Gay Wenn der Amerikaner auf Doping angesprochen wird, sagt er nur: "Damit mussten in der Vergangenheit alle Olympiasieger und Weltmeister leben." Auch Tyson Gay lebt mit dem Verdacht, seit er in der Weltklasse mitsprintet. Die zweiten 50 Meter im Finale der Weltmeisterschaften von Osaka wurden zu einer Demonstation, im Ziel hatte der 24-Jährige aus Fayetteville in Arkansas in 9,85 Sekunden der Konkurrenz keine Chance gelassen. Auch Weltrekordler Asafa Powell nicht, der das Rennen schon fünf Meter vor dem Zielstrich verloren gab. Gay griff sich die Stars and Stripes und lief die Ehrenrunde nach dem ersten ganz großen Sieg seiner Karriere. "Ich laufe für meinen Trainer", sagte Gay vor dem Rennen. Wegen Urkundenfälschung sitzt Lance Brauman im Knast. Dass er als "ferngesteuert" bezeichnet wird, stört Gay nicht. In den Vorentscheidungen in Osaka sah er nie wie der spätere Sieger aus. Aber dann schlug er im entscheidenden Moment doch gnadenlos zu. Tyson Gay zählt damit nun zu den ganz Großen der Leichtathletik. Zu den Marktschreiern zählt er nicht. Bevor er in den Startblock geht, betet er. Immer. "Ich bin ein sehr gläubiger Mensch. Ohne Gott bin ich nichts."