Rund 100 Trauergäste kamen zur Beerdigung nach Mülheim

Nur ein Opfer wurde in Deutschland beigesetzt. Die Polizei hat am Freitag in Folge der Mafiamorde mehrere Razzien durchgeführt - unter anderem in Kaarst. FOTOS: Mafia-Razzia in Kaarst

Duisburg/Mülheim (dpa). Nach den Duisburger Mafiamorden hat die Polizei am Freitag eine groß angelegte Durchsuchungsaktion in mehreren nordrhein-westfälischen Städten gestartet. Zwei Personen seien von den Ermittlern zur weiteren Überprüfung vorübergehend mitgenommen worden, berichtete die Polizei. Bei den beiden handelte es sich nicht um die Tatverdächtigen. Verschiedene Gegenstände seien sichergestellt worden. Weitere Angaben machte die Polizei nicht. Unterdessen begann in Mülheim/Ruhr die Trauerfeier für eines der sechs Opfer des Mafia-Mordanschlags. Der 18 Jahre alte Italiener war das einzige Opfer, das nicht zu dem Familienclan der anderen Getöteten aus Kalabrien zählte.

Rund 100 Trauergäste - Angehörige, Nachbarn und Freunde - kamen zu der Beerdigung. Viele hatten weiße oder rote Rosen in der Hand, manche mussten mit den Tränen kämpfen. Der Vater und die Schwester des Toten betraten wortlos den Friedhof, der bei der Trauerfeier von einem großen Polizeiaufgebot abgeschirmt wurde. Die anderen fünf Opfer waren bereits am Vortag in Italien unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und ohne Trauerzug beigesetzt worden.

Die Polizei in Duisburg machte keine Angaben zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen der Mordkommission. Es hieß am Freitag lediglich, es seien seit den Morden vom 15. August 380 Hinweise eingegangen. Ein Video, das die beiden mutmaßlichen Schützen zeigt, wurde inzwischen mehr als 63 000 Mal im Internet aufgerufen.