Meinung Nicht alles vorhersehbar
Die Autofahrer baden aktuell aus, was in den vergangenen Jahrzehnten an Sanierungsstau in Sachen Autobahnen und Autobahnbrücken angerichtet wurde. Das hört man nicht selten, wenn man das Thema Stauland Nummer Eins anspricht.
Ganz so einfach ist es aber nicht.
Die heutigen Belastungen der Straßen und Brücken, die zum Beispiel in den 1960er und 1970er Jahre gebaut wurden, waren damals nicht abzusehen. Das ist selbst innerhalb von gut zehn Jahren schwer genug. 2005 wurden in Nordrhein-Westfalen 73 000 Schwerlasttransporte mit Begleitfahrzeug beantragt. In diesem Jahr sind es 130 000. Und das sind nur die schwersten Transporter. Auch durchschnittliche Lkw sind größer und schwerer als früher. Abgesehen davon, dass es heute wesentlich mehr gibt als vor Jahrzehnten.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, staugeplagte Autofahrer etwas zu entlasten. Nachtbaustellen sind ein Mittel, die Arbeiten schneller zum Ende zu bringen. Nachteil: Diese kosten mehr Geld und sind in der Nähe von Wohnbebauung aus Lärmschutzgründen verboten. Ein Ansatz ist es, die Standstreifen für den Verkehr freizugeben. Aber eines ist klar: Bei 140 Baustellen kann es keine echte Entlastung geben.