Nicolas Sarkozy: Vor dem Richter
Nicolas Sarkozy, französischer Ex-Präsident, dürfte derzeit mit Schrecken auf die desolate Situation seiner konservativen Partei, der UMP, schauen. Doch der 57-Jährige hat andere Sorgen: Wegen des Verdachts der illegalen Wahlkampffinanzierung ist Sarkozy am Donnerstag erstmals von einem Untersuchungsrichter in Bordeaux vernommen worden.
Ihm droht die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens.
Konkret geht es um den Vorwurf, dass L’Oréal-Erbin Liliane Bettencourt (90) den Präsidentschaftswahlkampf Sarkozys 2007 mit illegalen Spenden unterstützt haben soll. Geprüft werden Zeugenaussagen sowie unter anderem zwei Bar-Abhebungen von Bettencourts Konten in Höhe von je 400 000 Euro im Februar und April 2007. Bettencourts Vermögensverwalter soll auch Ende 2008, als Sarkozy schon Staatschef war, zweimal je eine Million Euro in bar von Schweizer Konten der Milliardärin abgehoben haben. Alle Abhebungen sollen in zeitlicher Nähe zu Treffen mit Sarkozy-Vertrauten oder sogar Sarkozy selbst erfolgt sein.
Trotz der juristischen Verwicklungen hoffen viele Anhänger der UMP auf ein Comeback Sarkozys. Doch bisher hält sich der Ex-Präsident zurück. Red