Täter (85) erschoss sich selbst Drei Tote in Niedersachsen: Polizei muss blutigen Nachbarschaftsstreit aufarbeiten

Update | Bienenbüttel · In der Lüneburger Heide eskaliert ein Disput unter Nachbarn. Ein 85-Jähriger mit einer Jagdlizenz soll nach Erkenntnissen der Polizei erst das benachbarte Ehepaar, dann sich selbst erschossen haben.

Experten der Polizei sichern am Tatort in Bienenbüttel (Niedersachsen) Spuren. Am Freitag, 10. Juni, erschoss hier ein 85-Jähriger erst zwei Nachbarn und dann sich selbst.

Foto: dpa/Philipp Schulze

Nach dem Fund von drei Toten auf benachbarten Grundstücken im niedersächsischen Bienenbüttel laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Ersten Erkenntnissen zufolge gehen die Beamten davon aus, dass ein Nachbarschaftsstreit zwischen einem 85 Jahre alten Grundstückseigentümer und dem 62 Jahre alten Besitzer des angrenzenden Grundstücks am Freitagmittag eskalierte.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit habe der Ältere den 62-Jährigen und dessen 61 Jahre alte Ehefrau erschossen. „Wir gehen davon aus, dass der Mann sich danach mit einer seiner legalen Schusswaffen im Wohngebäude selbst gerichtet hat“, sagte Polizeihauptkommissar Kai Richter am Samstag. Die Staatsanwaltschaft sei über alle Ergebnisse informiert.

Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Personen, diese seien zuvor aber nicht eskaliert. Die Tatortarbeit der Polizei wurde in der Nacht abgeschlossen, nun werden die Leichen rechtsmedizinisch untersucht. Die Ergebnisse der Obduktion wird es voraussichtlich erst in der nächsten Wochen geben. Die genauen Zusammenhänge des Geschehens in dem Wohngebiet in Bargdorf, einem Ortsteil von Bienenbüttel im Landkreis Uelzen, sind noch unklar. Der Tatverdächtige ist ein Deutscher, er verfügte über eine Jagdlizenz und soll mehrere Waffen besessen haben.

Deshalb ging die Polizei nach eigenen Angaben bei dem Einsatz in der Lüneburger Heide mit einem hohen Maß an Umsicht vor. Spezialkräfte der Polizei aus Hamburg rückten mit einem gepanzerten Fahrzeug an - zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover. Gerichtsmediziner aus Hamburg kamen, zudem waren Kriminaltechniker mit weißen Anzügen im Einsatz. Die Experten sollten den Tatverlauf auf den weitläufigen Grundstücken rekonstruieren, sagte der Polizeisprecher. Alle drei Getöteten wiesen Schussverletzungen auf.

(dpa)