Nina Ruge: Das Studio ist ihr Wohnzimmer
Interview: Moderatorin Nina Ruge über ihre Hunde, ihre erste Kamera-Erfahrung und die Angst vor zweideutigen Fotos.
Düsseldorf. Ein wenig ruhiger ist es geworden um Nina Ruge (54), die blonde Ex-Moderatorin von "Leute heute". Regelmäßig moderiert sie nur noch im Bayerischen Rundfunk und bei Phoenix. Darüber hinaus schreibt sie Bücher, moderiert Veranstaltungen - und hat endlich mehr Freizeit.
Ruge: Ja, klar, da hab ich nur eins empfunden: Panik. Ich war damals bei Rias-TV. Eigentlich wollte ich hinter die Kamera. Doch dann bekam ich die Möglichkeit, zu moderieren. Da habe ich "Lunte gerochen". Anfangs hatte ich natürlich Zweifel, weil ich über keinerlei journalistische Ausbildung verfügte. Aber die zwei Jahre Abendjournal und Frühstücksfernsehen beim Rias waren die beste Schule. Die wichtigste Erkenntnis: Gib dein Bestes, steh zu dir, bleibe authentisch. Alles, was du an Gefühlen ausstrahlst, wird durch die Kamera wie durch eine Lupe vergrößert.
Ruge: Nein. Nachdem ich die ersten Hürden genommen hatte, wusste ich, dass es das ist, was ich will. Heute ist das Studio mein Wohnzimmer. Ich liebe diese Situation vor der Kamera. Es gibt kaum andere Momente, in denen man sich so auf etwas fokussiert wie in einem Interview. Das ist wie eine Meditation, ganz pur, ganz "jetzt".
Ruge: Ja, diese Sendung, die ich im Wechsel mit Sabine Sauer moderiere, ist ein Juwel! Ich habe sage und schreibe 30 Minuten Zeit für meinen Studiogast. Kein Publikum, keine Einspielfilme. Quasi ein nächtliches Kamingespräch, sehr persönlich, fast intim.
Ruge: Ja, sicher, ich gehe nicht in Freibäder, gehe nicht tanzen. Das ist ganz schade, denn ich tanze für mein Leben gern. Aber die Gefahr besteht immer, dass mich jemand in einer Millisekunde erwischt, in der es aussieht, als hätte man drei Flaschen Wodka intus - und vielleicht ist dann auch noch der Rock hoch gerutscht. Nein, das Horror-Bilder-Risiko ist da viel zu hoch!
Ruge: Erst einmal freue ich mich auf meine nächsten Sendungen beim Bayrischen Rundfunk und Phoenix. Dazu kommen etliche Kongressmoderationen, Abendveranstaltungen etc. Aber das sind keine täglichen Engagements. Also bleibt Zeit für neue Bücher. Und dann freue ich mich auf jede freie Minute mit meinen Hunden...
Ruge: Na, ich hatte Beratungsbedarf. Der Hundeprofi, Martin Rütter, hat meinen Hund Lupo und mich auf perfekten Verständigungskurs gebracht. Und da wir nun einen zweiten Hund haben, hat Martin uns wieder unterstützt.
Ruge: Nun, ja, mein "Baby" war viele Jahre das Fernseh-Machen. Dabei ist das Thema Familie auf der Strecke geblieben. Diese Nähe erlebe ich jetzt, und genieße das sehr.