Windenergie NRW ist die Blaupause für die Energiewende
Experten werben für den Ausbau der Windenergie an Rhein und Ruhr.
Düsseldorf. Das Ziel ist klar: Bis 2020 sollen die CO2-Emissionen in NRW um 25 Prozent reduziert werden - sagt der Koalitionsvertrag 2012. Ein Weg: Reduzierung des Braunkohleabbaus. Ein weiterer: Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Experten der Windenergie, die sich derzeit zum siebten Branchentag in Düsseldorf treffen, sind sich sicher: „NRW ist die Blaupause für die Energiewende in Deutschland“.
Das findet auch Uwe Burghardt, Presseprecher der Energieagentur NRW und nennt Zahlen: Elf Prozent des Stromverbrauchs im Land stammen demnach aus erneuerbaren Energien. Bei der Nutzung der Geothermie, der Photovoltaik und von Holzpelletheizungen steht NRW auf Platz drei im Ranking der Bundesländer, bei der Windenergie auf Platz fünf.
Da sei noch viel Luft nach oben. Windkraft soll bei der Produktion von Ökostrom an Rhein und Ruhr deutlich wachsen. Dafür sollen 1,6 Prozent der Landesfläche zur Verfügung stehen — Freiflächen, aber auch intensiv genutzte Waldflächen oder manch stillgelegte Halde.
Beim Bau der Windkraftanlagen kommt NRW seine lange Bergbautradition mit ihrem Know-how im Maschinenbau zupass. Beim Ausbau der Rechts- und Planungssicherheit soll der überarbeitete Windenergie-Erlass helfen, der sich derzeit im Anhörungsverfahren befindet. Der Landesvorsitzende des Windenergieverbandes Klaus Schulze Langenhorst fordert hier von der Landesregierung ein „klares Bekenntnis zur Windenergie, da, wo sie möglich ist“.
Außerdem betont Schulze Langenhorst die Rolle der Windenergie bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze — bei langfristig wegfallenden 10 000 Arbeitsplätzen im Braunkohleabbau.
Probleme gibt es gleichwohl: Da ist zum einen das Ende der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz des Bundes (EEG), das durch ein Ausschreibungsverfahren ersetzt werden soll. Die Experten stehen dem kritisch gegenüber, da es vor allem kleinere und finanzschwächere Akteure benachteilige. Die aber seien wichtig für die Akzeptanz vor Ort, wo um Schallemission, Artenschutz oder Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, ja sogar des Tourismus gerungen werde.