Protest gegen hohe Spritpreise Lkw-Proteste - doch keine größeren Blockaden

Update · Statt wie geplant den Verkehr auf der Autobahn vielerorts still stehen zu lassen, fuhren Lastwagen stattdessen hupend im Konvoi durch die Kölner Stadt. Transportunternehmen wollen damit gegen die hohen Benzin- und Dieselpreise demonstrieren.

Köln: "Stoppt die Tank-Abzocke - !Gewerbediesel sofort!" steht auf einem LKW bei einer Versammlung zu einer Demonstration gegen die aktuellen Kraftstoffpreise. Die Berufskraftfahrer wollen ihren Protest auf den Autobahnen fortsetzen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Aktuell fahren protestierende Lkw-Fahrer durch die Kölner Innenstadt.  „Sie sind an der Rolzhofer Straße gestartet, dann führt die Route über die Severinsbrücke Richtung Barbarossaplatz und von dort über die Ringe zum Ebertplatz und zurück“, beschrieb eine Polizeisprecherin gegen 14.30 Uhr auf WZ-Anfrage.

Statt einer ursprünglich geplanten Blockadeaktion mit Lastwagen auf der Autobahn gegen gestiegene Spritpreise sind am Mittwoch rund zwölf Lkw durch die Innenstadt von Köln gefahren. Auf die Blockade sei wegen der Strafbarkeit der Aktion verzichtet worden, sagte der Initiator, der Spediteur Gerd Fischer. Die Lastwagen fuhren stattdessen hupend im Konvoi durch die Stadt.

Die Polizei Köln begleitete den Demonstrationszug mit Motorrädern und Autos. Zuvor warnte aber die Polizei am Mittwochnachmittag vor der Aktion - es könne auch zu gefährlichen Situationen für andere Verkehrsteilnehmer kommen, hieß es in einer Mitteilung. Laut Polizei sollten die Lastwagen bis etwa 16.00 Uhr unterwegs sein. Der Initiator hatte ursprünglich mit bis zu 30 Teilnehmern gerechnet.

Ursprünglich waren Autobahnblockaden in ganz NRW geplant, das berichtet der WDR. Der Spediteur Gerd Fischer aus Mönchengladbach hatte demnach einen Plan vorgestellt, wo und wann Autofahrer für viele Stunden im Stau stehen sollten.

Gerd Fischer erklärt, die Rekordpreise von mehr als 2,30 Euro pro Liter seit dem Ukraine-Krieg seien nicht mehr hinnehmbar. Sie bedrohten Existenzen und zerstörten Familien, sagte Fischer an die Politik gerichtet. Die Gewinnmargen würden von Sprit, Löhnen und Steuern aufgezehrt.

Die Truckerfahrer und Spediteure fordern einen auf 1,30 Euro gesenkten Dieselpreis, auch die CO2-Steuer müsse reduziert werden. Falls sich auf die Proteste niemand seitens der Politik melden sollte, seien bereits weitere Proteste am Samstag geplant, so Fischer im WDR. Ab Montag sollen dann alle Autobahnen für drei Tage am Stück komplett blockiert werden.

Die Kölner Polizei bereitet sich auf die Protestaktion gegen die hohen Spritpreise von Lkw-Fahrern vor. „Wir haben auch davon gehört, dass da was passieren soll. Wir bereiten Maßnahmen vor“, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Dienstagabend.

Bereits am vergangenen Samstag haben aufgebrachte Lkw-Fahrer auf dem Kölner Messeparkplatz in Deutz gegen die hohen Benzinpreise demonstriert. Zwischen Messeparkplatz „P22“ und der Zoobrücke haben sich rund 500 Lasterfahrer hupend  mitgeteilt.

(kst)