NRW-Polizei macht verstärkt Jagd auf Raser

Die Zahl der Unfalltoten steigt drastisch. Das Land setzt deshalb auf mehr Kontrolle.

Düsseldorf. Die Polizei schlägt Alarm: Erstmals seit vielen Jahren steigt die Zahl der Verkehrstoten: Von Januar bis Oktober starben 522 Menschen auf den Straßen Nordrhein-Westfalens, 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Konsequenz: Die Polizei wird verstärkt Jagd auf Raser machen.

Das kündigte am Freitag Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) an. „Zu schnelles Fahren ist der Killer Nummer 1“, sagte Jäger. Künftig werde überall im Stadtgebiet geblitzt, kündigte der Innenminister an. „Geschwindigkeit entscheidet oft über Leben und Tod“, so Jäger.

Um das Ziel, die Zahl der schweren Unfälle drastisch zu reduzieren, zu erreichen, will die NRW-Polizei neue Wege gehen. Sie hat aufgerüstet und will künftig neue Radar-Technik einsetzen. Bisher ist das Blitzen mit mobilen Radarstationen personalintensiv und bindet bis zu acht Beamte. Das soll sich mit den neuen Radar-Kanonen ändern. Sie benötigen zur „Betreuung“ lediglich zwei Polizisten.

Und noch eine Neuerung: Künftig will die Polizei im Internet ankündigen, wo und wann kontrolliert wird. „Wir wissen aus Studien, dass mit einer solchen Veröffentlichung das Geschwindigkeitsniveau gesenkt werden kann“, sagte Jäger.

In diesem Jahr hat vor allem die Zahl der verunglückten Fußgänger und Radfahrer zugenommen, 95 starben bis Ende Oktober bei Unfällen.

Ein Unfall in Aachen, der sich am vergangenen Samstag ereignete, beweist nach Überzeugung der Polizei die Gefahren des Rasens: Dort starben fünf Menschen.