NRW-Polizisten lehnen russische Fellmützen ab
Das Innenministerium hat 15 000 Kopfbedeckungen gekauft, ist bisher aber nur 1000 Stück losgeworden.
Düsseldorf. Den Polizisten in NRW steht ein harter Winter bevor. Denn was die Ohren warmhalten kann, soll die Ohren nicht warmhalten. Und was die Ohren warmhalten soll, kann die Ohren nicht warmhalten — mangels Verfügbarkeit. Im bizarren Disput zwischen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) geht es um Mützen, genauer gesagt um Fellmützen.
Das LZDP hat demnach 15 000 dieser vor allem in Russland beliebten Kopfbedeckungen gekauft. Nun liegen sie im Keller des LZDP und warten darauf, dass die Polizeibeamten im Streifendienst sie anfordern. Die jedoch weigern sich. „Mit der Fellmütze machen wir uns zum Affen. Wir sind doch nicht in Moskau“, zürnt GdP-Vize-Landeschef Arnold Plickert. Das sehen die meisten Beamten auch so. Nur 1000 Mützen fanden Abnehmer.
Laut Plickert hat das Innenministerium auch Baseballkappen mit Ohrenschützern getestet. Die aber seien durchgefallen.
Ginge es nach den Polizisten, würden einfache Woll- oder Fleecemützen die Ohren schützen. So jedenfalls beschreibt Plickert den Geschmack der Kollegen. Aber Woll- oder Fleecemützen gibt es nicht. Das Innenministerium habe diese laut Gewerkschaft günstigere Lösung abgelehnt. Und das offenbar aus ästhetischen Gründen. „Es geht auch um das Erscheinungsbild der Beamten in der Öffentlichkeit. Und da macht eine Fellmütze nun einmal mehr her“, zitiert das „Westfalen-Blatt“ einen Sprecher des LZDP.
Davon wird der Bürger nach Lage der Dinge jedoch nichts sehen. Es sei denn, Väterchen Frost knabbert demnächst an den Öhrchen der Beamten. Dann könnte es sein, dass der Fellmützenbestand im LZPD rapide abnimmt. Red