SPD NRW-SPD: Führungssuche wird konkreter
Nadja Lüders und Sebastian Hartmann haben gute Chancen auf Spitzenpositionen im Landesverband der SPD.
Düsseldorf. Die Suche nach einer neuen Führung für die nordrhein-westfälische SPD wird konkreter. Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann (40) und die Dortmunder Unterbezirkschefin Nadja Lüders (47) haben gute Chancen auf Spitzenpositionen im größten SPD-Landesverband.
Landesparteichef Michael Groschek wolle als neuen Vorsitzenden einen Bundespolitiker und sei auf Sebastian Hartmann zugegangen, hieß es aus Parteikreisen. Lüders traut sich wohl das Amt der SPD-Generalsekretärin zu. Zusammen mit Hartmann leitet sie die Gruppe „Personalentwicklung“ im SPD-Landesvorstand.
Am 23. Juni soll auf einem vorgezogenen Parteitag in Bochum der gesamte SPD-Landesvorstand neu gewählt werden. Eine Findungskommission soll dafür ein Personaltableau aufstellen. In der Kommission sitzen unter anderem Michael Groschek, seine vier Stellvertreter, die vier Regionalvorsitzenden, Gelsenkirchens OB Frank Baranowski und der SPD-Landesgruppenchef im Bundestag, Achim Post. Groschek, der den Parteivorsitz nach der Wahlniederlage der SPD 2017 von Hannelore Kraft übernommen hatte, will nicht mehr antreten.
Auch der Posten des SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag wird vakant. Hier gelten Partei-Vize Marc Herter (43) und Ex-Justizminister Thomas Kutschaty (49) als aussichtsreiche Kandidaten. Voraussichtlich Ende Mai wird die Landtagsfraktion den Nachfolger für Fraktionschef Norbert Römer (71) wählen. Als chancenreiche Kandidatin für das Amt der Parlamentarischen Geschäftsführerin im Landtag gilt die Duisburger Abgeordnete Sarah Philipp (35).
Über die neue Parteispitze stimmt der SPD-Parteitag im Juni ab. Groschek hatte für die neue Führung die Devise „jünger und weiblicher“ ausgegeben. Noch im April könnte das neue Personaltableau stehen. Am 27. April tagt das SPD-Präsidium, am 5. Mai der Landesparteirat.
Unterdessen regte sich an der SPD-Basis Kritik an den Personalplänen der Bundespartei. Der SPD-Ortsverein Bochum-Hamme forderte in einem offenen Brief, dass Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles von diesem Amt zurücktreten solle, wenn sie am 22. April beim Bundesparteitag zur Parteivorsitzenden gewählt werde. Eine Doppelfunktion von Partei- und Fraktionsvorsitz führe zu einer „Selbst-Knebelung“ der SPD. Red/dpa