Nur ein Drittel der Deutschen spendet Geld
Zahl der Geber ist niedrig wie nie — dafür steigt der Betrag auf 128 Euro pro Kopf.
Bielefeld. Obwohl weniger Menschen gespendet haben, durften sich gemeinnützige Organisationen in den vergangenen Monaten über mehr Geld freuen. Wie aus dem am Donnerstag vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest vorgestellten deutschen Spendenmonitor 2011 hervorgeht, fiel zwar die Zahl der Spender auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erfassung im Jahr 1995.
Gleichzeitig stiegen die durchschnittlichen Zahlungen pro Kopf in die Höhe. Zwischen Oktober 2010 und September 2011 stieg die Spendensumme gegenüber dem Vorjahreszeitraum demnach um 300 Millionen Euro auf rund 2,9 Milliarden Euro. Dem Spendenmonitor zufolge spendeten im betrachteten Zeitraum nur etwas mehr als ein Drittel der Deutschen ab 14 Jahre. Wer gespendet habe, habe aber mit durchschnittlich 128 Euro pro Kopf deutlich mehr gegeben als im Vorjahr (114 Euro). Insgesamt öffneten rund 23 Millionen Menschen für Spenden ihren Geldbeutel.
Hinsichtlich der Verteilung der Summe konnten vor allem Umwelt- und Tierschutzvereinigungen profitieren.
Entgegen ersten Erwartungen führte die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe im März in Japan nicht zu einer Zunahme der Spenden, wie sie etwa nach dem Tsunami vor sieben Jahren zu verzeichnen gewesen war. In Deutschland sei aus der Naturkatastrophe wegen der Zerstörung im Atomkraftwerk Fukushima schnell eine „Atomkatastrophe“ geworden, erklärte Jan Borcherding, Leiter des Teams Spendenforschung bei TNS Infratest. dpa