Im Durchschnitt 19,3 Grad Nur Jahrhundertsommer 2003 war heißer als der Sommer 2018

Offenbach (dpa) - Außergewöhnlich warm und trocken, mit viel Sonnenschein und tropischen Nächten: Der Sommer 2018 erinnerte zumindest von den Temperaturen her an die Mittelmeerregionen.

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Mit einer bundesweiten Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad war dieser Sommer um rund 3 Grad wärmer als das langjährige Mittel, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner vorläufigen Sommerbilanz mit. Damit schließt sich nach der vorläufigen Auswertung der von Juni bis Ende August gemessenen Ergebnisse der rund 2000 DWD-Stationen ein überdurchschnittlich warmer Sommer einem ungewöhnlich warmen Frühling an.

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Zum Abschied allerdings gibt sich der Sommer betont unterkühlt: Am Freitag, dem letzten Sommertag, erwarteten die DWD-Meteorologen nur noch Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad - ein „richtiger“ Sommertag hat laut Definition mindestens 25 Grad, während es ab 30 Grad offiziell heiß ist. Im Südosten wird am Freitag und Samstag außerdem heftiger Regen erwartet.

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Der heißeste Sommer bislang war dies trotz schweißtreibender Hitzewellen und reichlich Sonnenscheins allerdings nicht: Der sogenannte Jahrhundertsommer des Jahres 2003 bleibt mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad weiter der Spitzenreiter bei den Temperaturen.

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Doch in einigen Regionen wurde selbst der Sommer 2003 noch getoppt: In Mecklenburg-Vorpommern war der Sommer 2018 mit 19,2 Grad Durchschnittstemperatur der heißeste seit Messbeginn 1881. Er übertraf den alten regionalen Spitzenreiter von 2003 um 0,5 Grad.

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In Sachsen wurde der dortige Temperaturrekord von 2003 mit 19,7 Grad um 0,2 Grad übertroffen. Hitze, Dürre und Sonnenscheinreichtum des Sommers 2018 zeigten sich bundesweit am deutlichsten in Sachsen-Anhalt. So gab es 20,2 Grad Durchschnittstemperatur und 830 Stunden Sonnenschein statt der durchschnittlich zu erwartenden 610 Stunden. Zudem war Bernburg an der Saale im Sommer der heißeste Ort Deutschlands: Am 31. Juli kletterte die Temperatur dort auf 39,5 Grad.

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Der viele Sonnenschein bei gleichzeitig nur durchschnittlich 54 Prozent des Regen-Solls war nicht nur Grund zur Freude: Vor allem in der Mitte, im Norden und Osten kam es zu „katastrophaler Dürre“ mit schweren Schäden für die Landwirtschaft, hieß es in der DWD-Bilanz weiter. Bundesweit gehörte der Sommer 2018 mit 770 Stunden Sonne zu den drei sonnenscheinreichsten seit Beginn der Messungen 1951.

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Besonders trocken war es in Thüringen. In Artern, östlich vom Kyffhäuser, fielen im ganzen Sommer nur etwa 25 Liter Wasser pro Quadratmeter - das sind gerade mal 16 Prozent des Regensolls. In Hessen fielen nur etwa 90 Liter pro Quadratmeter statt der durchschnittlichen 222 Liter. Ende August hatte der Edersee im Norden des Bundeslandes nur noch 20 Prozent seiner durchschnittlichen Wassermenge, so dass dort eine versunkene Brücke und alte Dorfruinen wieder auftauchten.

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Das langjährige Mittel wird aus den Werten der Jahre 1961 bis 1990 berechnet. Der meteorologische Sommer endet an diesem Freitag (31. August), abschließende Zahlen zum Sommer sollen in der kommenden Woche veröffentlicht werden.