Ölpest: Schwere Vorwürfe gegen Obama
Washington soll das ganze Ausmaß der Katastrophe vertuscht haben.
Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko jagt eine Hiobsbotschaft die nächste. Zunächst bestätigte die US-Regierung, dass deutlich mehr Öl aus dem abgebrochenen Steigrohr fließt als bisher angenommen.
Nun wurde bekannt, dass das Weiße Haus in Wirklichkeit vom ersten Tag an wusste, welche verheerenden Folgen die Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon haben könnte und die Katastrophe zunächst ignorierte, offenbar um den politischen Schaden für die Regierung zu minimieren.
Seit der Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon am 21. April werden Schätzungen über das austretende Öl fast jede Woche nach oben korrigiert: Zwei Tage nach dem Desaster behauptete die Regierung noch, dass "es offenbar kein Leck gibt".
Dann sprach Mary Landry, Kaderadmiralin bei der Küstenwache, von etwa eintausend Barrel am Tag, umgerechnet 160 000 Liter. Dann hieß es, dass bis zu 800 000 Liter aus dem Meeresboden strömen.
Nun bestätigte Marcia McNutt, Vorsitzende der Umweltbehörde US-National-Geological-Survey, dass die Zahl wohl eher bei 50 000 Barrel liegt, also acht Millionen Liter.
Falls die Schätzungen stimmen, verseuchen jetzt 400 Millionen Liter Rohöl die Gewässer vor der Golfküste der US-Staaten Louisiana, Mississippi und Florida, zehn Mal soviel, wie nach der Havarie des Öltankers Exxon Valdez vor 21 Jahren.
Die neuen Schätzungen sowie Enthüllungen über den wahren Kenntnisstand der Regierung gehen auf die Ermittlungen eines Kongressausschusses zurück, der sich den Ursachen und Folgen des Umweltdesasters widmet.