Oliver Kalkofe kritisiert das Fernsehen
München (dpa) - Der Comedian und Medienkritiker Oliver Kalkofe (45, „Kalkofes Mattscheibe“) sieht das deutsche Fernsehen qualitativ weiter auf dem absteigenden Ast.
„Das reale Fernsehprogramm ernsthaft als Unterhaltungsmedium anzusehen, ist ein großer Fehler. Wer das tut, wird sehr schnell sehen, wie er sich seinen Rest Freizeit versaut“, sagte Kalkofe am Sonntag bei der Deutschland-Premiere des Kinofilms „Megamind“ in München. In der neuen Animationskomödie, die in den USA gleich bis auf Platz eins der Kinocharts durchgestartet ist, synchronisiert er den Handlanger des Bösewichts Megamind, der von Bastian Pastewka („Pastewka“, „Der Wixxer“) gesprochen wird.
„Ich bin der Helfer des Bösewichts. Ich bin sozusagen der, ohne den der Bösewicht ja gar nichts wäre“, scherzte Kalkofe. Der Film läuft am 2. Dezember in den deutschen Kinos an. Dort seien die Zuschauer generell besser aufgehoben als daheim vor dem eigenen Gerät, meinte der Comedian. „Das Fernsehen ist wirklich kümmerlich geworden. Jedes Mal, wenn ich gefragt werde, muss ich sagen: Jeden Tag wird das Programm schlimmer.“
Der Anteil selbstproduzierter Filme, „die noch irgendwie Sinn machen“, sei arg überschaubar geworden. „Wir kriegen Scripted Reality und Dokusoaps, die halt nichts kosten.“ Die Fernsehinhalte seien nur noch mit einem Wort zu umschreiben: „Traurig“.