Originelle Accessoires für die Haare

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Die Handtasche muss passen, die Schuhe müssen stimmen und die Sonnenbrille. Modebewusste legen wert darauf, dass sie von Kopf bis Fuß gut gestylt sind - auch auf dem Kopf. Broschen, Spangen, Reifen, Clips und Bänder schmücken hier das Haar.

Ihr praktischer Nutzen liegt nahe: Spangen, Reifen und Clips halten Haare zusammen oder stecken sie hoch, der Pony wird aus der Stirn geschoben. Doch Haarschmuck macht vor allem das, was sein Name sagt: Er schmückt das Haar und macht ihn zum Blickfang - in diesem Herbst mehr denn je.

In dieser Modesaison kommen für diesen Zweck besonders ungewöhnliche Materialien für den Haarschopf zum Einsatz: Hier trägt man nun Leder, Federn und sogar Strickware. „An kalten Tagen sind auch Pelzteile gefragt - als Haargummi oder als Teil eines Haarreifs“, berichtet die Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm.

Der Frankfurter Modeberater Andreas Rose hat viele Accessoires mit Kristallen und Glitzer-Pailletten entdeckt, etwa bei Marc Jacobs, SIX oder bei Redwood Fashion. Denn glänzen dürfe man besonders im Winter: „Als Schmuck hatte man lange nur Ohrgehänge oder Colliers, nun werden auch die Haare - ob lang oder kurz - damit verziert.“

Besonders gefragt für Abende in Clubs oder zu Feiern sind Reifen mit Pailletten besetzen Schalen oder Federn, die sich an den Kopf anschmiegen und so - je nach Größe - wie ein kleines Häubchen oder gar ein Hut wirken. Dazu werden die Haare zurückgekämmt und gerne eng am Kopf getragen, wie Bijou Brigitte es vormacht.

Ist der Reif weniger auffällig, etwa bei C&A mit nur einer Schleife oder einem Knoten, wird er auch über einen Seitenscheitel gelegt. Diese Accessoires sind weniger auffällig - und dazu rät Stilexpertin Sonja Grau im Alltag. „Ich empfehle lieber kleine Teile, etwa Swarowski-Steine oder einzelne Blüten.“

Auch die Haargummis sind auffälliger als noch vor kurzem: Nach den Rosetten-Gummis in den 90er Jahren sollten die Haargummis für lange Zeit möglichst zur Haarfarbe passen und so kaum auffallen. Gerne wurde auch mit den Haar selbst der Schopf umwickelt. Das ändert sich nun: Die aktuellen Haargummis sind aus Leder oder Pelz und haben Figuren oder Ornamente wie zur Jahreszeit passende Blätter.

„Das hat nichts Kindliches“, sagt Andreas Rose und sieht diese Accessoires auch an gestandenen Frauen. Sonja Grau stimmt dem allerdings nicht zu: Bitte keine Haarspangen: „An Kindern sieht das herzig und reizend aus, aber nicht bei erwachsenden Frauen. Bitte keine Kinderfarben und keine Kindermotive.“ Stilvolle Alternativen sind Broschen und Spangen: Diese werden direkt auf einem tief und seitlich sitzenden Dutt gesteckt oder halten einen tief sitzenden Pony zur Seite.

Grau findet, alle Accessoires müssen immer gezielt eingesetzt werden: um etwas zu unterstreichen. „Wenn man einen Akzent setzen will - egal ob mit Klamotten oder bei den Haaren - muss das immer perfekt sein. Sonst fällt gerade eine negative Kleinigkeit auf.“ Daher sollten Haaraccessoires niemals an einem sogenannten Bad-Hair-Day zum Kaschieren der nicht sitzenden Haarpracht eingesetzt werden. Die Haare dürften also nicht fettig sein, sollten stets richtig sitzen und gut frisiert sein.

Rose hat noch eine ganz praktische Einschränkung: „Die Haare sollten nicht frisch gewaschen sein, sonst fällt der Schmuck raus.“ Gegebenenfalls sollte man mit Haarfestiger nachhelfen.

Damit das Haar lange schön bleibt, sollten nur Accessoires verwendet werden, die es nicht verletzen oder gar ausreißen. Die Kämme sollten nicht scharfkantig oder zu hart sein, rät Franz-Josef Küveler, Friseur aus dem rheinland-pfälzischen Mendig und Art Director beim Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks. Haben Haarreifen keine solchen Zähne, mit denen sie im Haar Halt finden, sollten sie mit Filz unterlegt sein. Sind Haarspangen zu groß und zu schwer, ziehen sie den Schopf nach unten.

Haarschmuck sollte, wie jedes andere Accessoire, nur dezent eingesetzt werden. Die Mischung sollte stimmen, erläutert Stilberater Andreas Rose. „Trägt man was im Haar, sollte man auf auffälligen Schmuck verzichten und nur zu kleinen Ohrsteckern und einer kleinen Kette greifen.“ Trägt man aber einen Haarreifen, der den Pony aus der Stirn hebt und damit das Gesicht betont, sollte man wert auf einen frischen Teint legen und das Gesicht vielleicht auffälliger schminken als sonst.

Bei alltäglichen Gelegenheiten sollte zudem auf Ausgefallenes und Ausladendes verzichtet werden - der Fascinator sollte also nicht weit in die Höhe ragen, nennt Grau als Regel. Hat das Accessoire Federn, sollte es nicht abstehen. „Ich empfehle auch für den Alltag keinen Mix von Feder, Perlen, Pailletten und Blüten in einem Teil, sondern man sollte immer nur eines davon wählen.“