Oscar-Outfits: Lange Schleppe und kurze Hose (mit Video)
Hollywood (dpa) - Bei keinem anderen Event schmeißen sich die Stars so in Schale wie in der Oscar-Nacht. Denn was sie hier tragen, geht als Bild um die ganze Welt.
Bei der 86. Verleihung der Academy Awards in der Nacht zum Montag in Hollywood ließen es viele Schauspielerinnen bereits auf ihren Kleidern glitzern und funkeln - und nicht erst am Hals oder Ohr. Vor allem weiße und cremefarbene Stoffe wurden silbern oder Ton-in-Ton bestickt. Demgegenüber standen schlichte klare Silhouetten, oft mit Schleppen verlängert.
Wie edel und stilvoll das aussehen kann, bewies etwa Charlize Theron in ihrem figurbetonten schwarzen Kleid mit transparenten Trägern und Schleppe (Dior Haute Couture). Hier passte die Form der Kette (Harry Winston) perfekt zum Zuschnitt des Dekolletés. Das hellblaue Prada-Modell, in dem Lupita Nyong'o ihre Auszeichnung in Empfang nahm, hat wohl beste Chancen das Oscar-Kleid 2014 zu werden. Doch den kühnsten Modegag setzte mit Pharrell Williams ausgerechnet ein Mann.
Hier einige der Tops und Flops bei den diesjährigen Oscars:
- Top: Zu ihrem hellblauen, plissierten, bodenlangen Kleid von Prada fiel Schauspielerin Lupita Nyong'o das persönlichste Mode-Statement des Abends ein: „Das Blau erinnert mich an Nairobi. Ich wollte heute ein Stück Heimat bei mir haben.“ Das schönste Accessoire zum Kleid bekam die Kenianerin dann später: einen Oscar für ihre Nebenrolle in „12 Years a Slave“.
- Flop: Giorgio Armani mag der Großmeister der schlichten Eleganz sein, am Abend lässt er es jedoch immer gern funkeln. Aber war die hellhäutige, blonde Cate Blanchett wirklich der richtige Typ für diese mit Glitzer-Steinen übersäte Robe im Haut-Ton?
- Top: Einfache Idee, große Wirkung. Die Kette von Schauspielerin Jennifer Lawrence fiel nicht nach vorn, sondern nach hinten, in das Rückendekolleté ihres schlichten, roten Bustierkleides von Dior Haute Couture.
- Flop: Mit ihrem Lächeln könnte Julia Roberts natürlich auch in einem Kartoffelsack verzaubern. Doch in diesem langen schwarzen Kleid mit Schößchen-Element und Spitzeneinsatz im Dekolleté (Givenchy Haute Couture) sah sie dann doch etwas aus wie ihre eigene Gouvernante.
- Top: Oscar-Gewinner Jared Leto (Bester Nebendarsteller/„Dallas Buyers Club“) verzichtete auf die strenge Auslegung des Smokings. Schlanke schwarze Hose, weißes Jackett, rote Fliege. Smarter Auftritt! Mit Matthew McConaughey trug auch der „beste Hauptdarsteller“ oben Weiß.
- Flop: Okay, der Mann ist nicht nur Sänger und Musikproduzent, sondern auch eine Stilikone. Doch als Pharrell Williams im Smoking mit Bermudashorts (!) im Regen (!) von Los Angeles auflief, war von Stil nichts zu sehen.
- Top: Wer befürchtet hatte, Moderatorin Ellen DeGeneres würde ganzen den Abend in einem einzigen Anzug bewältigen, lag daneben. Amerikas wohl unkonventionellster weiblicher Showstar begann im Samtsmoking und Schluppenbluse, wechselte dann ins reine Weiß und endete im Glamrock-Schwarz. Zwischendrin: ein ironisches Intermezzo im ausladenden Reifrock.
- Flop: Warum erschien Liza Minnelli in einem blauen Seidenpyjama?
- Top: Schauspielerin Whoopi Goldberg hat es noch nie darauf angelegt, auf einer Liste der Bestgekleideten zu erscheinen. Sie scherte sich erneut um keine Konventionen und lupfte kurz den Rock: Ringelstrümpfe und rote Absatzschuhe. Eine augengezwinkerte Hommage an den Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“.
- Top und Flop: Schwangere Frauen sollen stolz ihren Bauch zeigen dürfen. Aber Elsa Patakys „Babykugel“ war in ihrem bestickten blauen Kleid doch etwas zu stark herausgearbeitet. Besser: Kollegin Olivia Wilde im schlichten Valentino-Schwarz.