Kölner Jecken feiern sich für Rosenmontag warm
Auf Plätzen und in Sälen wurde wieder gefeiert. Der Schull- und Veedelszöch begeisterte das Publikum.
Köln. Die Schull- und Veedelszöch gehören zum Schönsten und Kreativsten, was der Kölner Straßenkarneval zu bieten hat. 8300 Aktive aus 48 Veedelsvereinen und 47 Schulen haben den mehr als 250 000 Jecken am Zugweg am Sonntagmittag ein farbenfrohes Bild geboten. Themen der Gruppen waren unter anderem Kölsch als Schutz vor der NSA, Köln im All, Mad Max als Prinz Karneval, das Turbo-Abi, das Schülern zu schaffen macht oder die sterbenden Kneipen, die zu Kindergärten werden.
Tradition hat am Karnevalssamstag auch das große Biwak der Roten Funken auf dem Neumarkt, wo neben den eigenen Stadtsoldaten auch die Korps der Blauen Funken, der Altstädter sowie die Prinzen- und die Ehrengarde mit dem Dreigestirn aufgezogen sind.
Besuch gab es am Morgen von OB Jürgen Roters — natürlich in der rot-weißen Uniform — und von der chinesischen Karnevalsprinzessin Xinyi mit ihrem farbenprächtigen Gefolge. Für das „beste kölsche Leed“ wurde Brings am Neumarkt geehrt.
Am Wochenende gab es in den großen Sälen rauschende Ballnächte. Eine Erfolgsgeschichte ist seit fünf Jahren die Keine-Nacht-zu-Hause-Party der Narren-Zunft in der Wolkenburg. Schon bei Querbeat war am frühen Freitagabend im großen Saal kein Durchkommen mehr — das Publikum feierte die Brassband lautstark und tanzfreudig.
Weiter ging es am gleichen Ort am Samstagabend mit dem traditionellen Paprikaball von Alt Köllen, der seit 50 Jahren fest zum Finale der Session gehört. Höhepunkte waren dort die Auftritte der Rabaue und der Klüngelköpp, die das altehrwürdige Klostergebäude rockten. Zu den größten Kostümbällen der Stadt gehören die Partys der Prinzen-Garde und der Roten Funken, wo tausende Jecken ausgelassen feierten. Im gut gefüllten Gürzenich übernahmen die Bläck Fööss den Auftakt des Balls der Prinzen-Garde und sorgten von Beginn an für gute Stimmung. Unter den Gästen waren auch die Eltern von Heidi Klum.
Nebenan im Martim feierten bei den Roten Funken mehr als 3000 Jecken das Finale der Session bis in die frühen Morgenstunden. Am Wochenende gab es auch die letzten Sitzungen der Session — so die große Holzwurmsitzung im Kristallsaal der Messe. Als Seher mit Kristallkugeln und Raben auf den Köpfen erschien dort der Elferrat. Und der Holzwurm bekommt beim Orden seine Zukunft in Form eines kleinen Holzwürmchens.
Gemeinsam gestalteten die KGs Blau-Rot und Stromlose Ader im Kongresssaal ihre Sitzung. Zum Abschied von Fritz Pilgram als Präsident der Stromlosen Ader nach 28 Jahren sang dessen Tochter Annekathrin gemeinsam mit den Domstädtern sein Lieblingslied „Amazing Grace“.