Paris Hilton im Knast: Partygirl hat eine Stunde Ausgang
Haftstrafe: Paris Hilton geht früher ins Gefängnis und muss sich an spartanische Lebensumstände gewöhnen. FOTOS: PROMIS im KNAST
Los Angeles. Die Party ist vorerst vorbei: Paris Hilton ist freiwillig früher als vom Gericht festgelegt ins Gefängnis gegangen - offenbar um Fotografen auszutricksen, die sie erst am heutigen Dienstag erwartet hatten. Am Sonntagabend zeigte sie sich erst noch in gewohnter Manier bei den MTV Film Awards in Los Angeles und sprach auch über die bevorstehende Haftstrafe. "Ich hab schon ein bisschen Angst, aber ich fühle mich stark", gab sie zu Protokoll.
Ihre Designerkleidchen muss die Hotelerbin gleich am Eingang abgeben, auf sie wartet eine orangefarbene Gefängniskluft. Der Tagesablauf dürfte für das Partygirl gewöhnungsbedürftig sein: Um 6 Uhr früh geht das Licht in der Zelle an. Frühstück gibt es bis 7.30 Uhr. Zum Mittagessen werden ein Sandwich, ein Apfel und ein Keks gereicht. Abendessen bekommt sie bereits um 16 Uhr hingestellt. Um Punkt 22 Uhr wird das Licht ausgemacht und die Insassen müssen auf ihre Pritschen.
Die Haftanstalt hat für 2300 Frauen Platz. Hilton wird allerdings in einer Abteilung für "besondere Bedürfnisse" untergebracht. Zwölf Zellen sind für Prominente, aber auch korrupte Staatsdiener und andere Personen reserviert, die im normalen Gefängnisalltag einem erhöhten Risiko durch die gewöhnlichen Häftlinge ausgesetzt wären.
Glaubt man der Rechtsanwältin Dana Cole, dann befindet sich Hilton an einen "ekligen, höllischen Ort". "Die Verhältnisse sind miserabel, die Gefangenen müssen unter tröpfelndem Wasser kalt duschen, und das Essen ist ungenießbar", schilderte sie auf der Internetseite www.people.com.
Die Unterkunft ist wahrlich kein Hilton-Hotel: Han-dys sind verboten, nicht mal ein Fernseher steht in der Zelle. Doch ein Trostpflaster für Paris: "Sie kann von ihrer Zelle den Fernseher auf dem Flur sehen", versichert Sheriff-Sprecher Steve Whitmore. Aber nur eine Stunde täglich, in der sie außerdem ihren Ausgang und ihre Telefonier-Gelüste regeln muss.
Statt der gewohnten edlen Schmink-Utensilien steht ihr nur der vom Gefängnis ausgegebene Waschbeutel mit Zahnbürste, Zahnpasta, einem Stück Seife, Kamm, Deodorant und Shampoo zur Verfügung. Besseres Essen oder mehr Freizeit als den anderen Frauen stehe ihr auch nicht zu, sagte Whitmore. Sie darf allerdings in ihrer Zelle essen, ein Mal pro Tag ihren Anwalt sehen und am Wochenende von Freunden und Verwandten besucht werden.
Vor der Haft: In den Wochen vor ihrer Strafe wurde Paris Hilton überraschenderweise in Buchläden gesehen, wo sie u. a. eine Bibel und ein Werk über "Spirituelle Erleuchtung" kaufte. Unmittelbar vor der Fahrt zum Gefängnis (im Foto eine Zelle) stellte sie sich jedoch wie gewohnt ins Blitzlichtgewitter der MTV Film Awards in Los Angeles.
Nach der Haft: Das geschäftstüchtige Partygirl hat bereits die Rechte an ihren "Knast-Memoiren" teuer verkauft. Spätestens vom 28. Juni an wird sie wieder die Nächte durchfeiern: Der österreichische Unternehmer Günther Aloys hat sie nach St. Tropez eingeladen.