Technik im Treibhaus: Jobs durch Sonne und Wind

50 000 zusätzliche Stellen sollen im Sektor "Erneuerbare Energien" bis 2010 entstehen. Vor allem der Export könnte in den nächsten Jahren für einen anhaltenden Boom sorgen.

<strong>Düsseldorf. In fast jedem zweiten Windrad weltweit finden sich Teile aus deutscher Produktion. Nirgendwo auf der Welt wird soviel Strom aus Sonnenlicht gewonnen wie hier. Nirgends sonst arbeiten in der Erneuerbare-Energien-Branche rund 210 000 Menschen. Kein Zweifel: Deutschland ist Weltspitze bei den regenerativen Energien. Noch überzeugender als die aktuellen Zahlen sind die Prognosen für die Zukunft: Während in Deutschland sowohl bei der Solarenergie, als auch bei der Windkraft mit einem jährlichen Wachstum um die zehn Prozent gerechnet wird, sieht es weltweit noch besser aus. Viele europäische Länder bauen mit ehrgeizigen Projekten ihre erneuerbaren Energieträger aus.

Ein großes Stück des Kuchens geht an deutsche Hersteller, die dank ihrer technologischen Spitzenstellung hohe Qualität bieten können. Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums könnten schon in drei Jahren rund 260 000 Beschäftige in der neuen Energiebranche arbeiten, die Unternehmen selbst gehen allein in diesem Jahr von 15 000 neuen Stellen aus.

Während Windkrafträder in günstigen Lagen zeitweise schon äußerst wirtschaftlich arbeiten, ist die Fotovoltaik noch lange nicht so weit. Obwohl heute schon eine Gesamtleistung von knapp 3000 Megawatt installiert ist, kommt die Fotovoltaik auf nicht einmal ein Prozent Anteil an der Energieerzeugung.

Dennoch gehen Experten davon aus, dass hier ein Riesenpotenzial schlummert, dass mit weiterer Forschung genutzt werden könnte. Daher investieren die 5000 Betriebe in Deutschland insgesamt rund 100 Millionen Euro jährlich in die Entwicklung effizienterer Technik.

Preis: Noch zahlt eine vierköpfige Familie rund zwei Euro pro Monat für Erneuerbare Energien. Bis 2020 dürfte der Preis ungefähr auf dem Niveau von konventionellem Strom liegen.