Paul Achleitner: Der Anti- Zocker
Paul Achleitner mag keine polternden Auftritte. Als Finanzvorstand von Europas größtem Versicherer Allianz hat der 55-Jährige seit elf Jahren mit der geschickten Anlage der Versichertengelder dafür gesorgt, dass die Finanzkrise 2008/2009 seinen Arbeitgeber nicht aus der Bahn warf.
Schon kurz nach der Jahrtausendwende drehte der Österreicher mit am großen Rad der deutschen Wirtschaftsgeschichte — und gab mit seinen Vorschlägen Hilfestellung beim Rettungsfonds für Euro-Schuldenstaaten. 2012 soll er nach dem Rückzieher von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann an die Spitze des Aufsichtsrats der größten deutschen Bank rücken.
Der Manager studierte in St. Gallen und Havard. Ab 1984 arbeitete er bei der Unternehmensberatung Bain & Company. Später wurde er Deutschland-Chef von Goldman Sachs. 2000 holte ihn der damalige Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle als Finanzchef nach München.
Gerne kokettiert Achleitner damit, dass die Versicherer als langweilig gelten. Keine Zockerei, stattdessen langfristige Gewinne, lautet die Devise. Doch der Schuldenkrise konnte sich auch die Allianz nicht entziehen.
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