Penélope Cruz: Mit 40 mehr Zeit für die Familie
Schauspielerin Penélope Cruz will sich in Zukunft mehr ihrem Mann und den zwei Kindern widmen.
Madrid. Eine Filmrolle nach der anderen — das möchte Penélope Cruz nicht mehr. „Ich will mein ganzes Leben lang Schauspielerin sein, aber in einem anderen Rhythmus“, sagte der spanische Hollywoodstar. „Wahrscheinlich werde ich in einem Film pro Jahr auftreten, vielleicht auch in zwei, aber nicht mehr. Ich habe jetzt andere Prioritäten.“ Die Schauspielerin, die heute 40 Jahre alt wird, will sich mehr um ihre Familie kümmern.
„Mutter zu sein, hat mein Leben völlig geändert“, sagt sie. Die „Pé“, wie sie in Spanien genannt wird, hatte 2011 einen Sohn und 2013 eine Tochter zur Welt gebracht. Nach Ansicht von Regisseur Pedro Almodóvar, der mehrere Filme mit ihr gedreht hatte, hat die Oscar-Preisträgerin in ihrer Karriere die beste Zeit noch vor sich. „Ich habe Penélope immer als eine Mutter gesehen“, sagte der Kultregisseur. „Sie ist dazu berufen, das Klischee des spanischen Kinos aus der Welt zu schaffen, wonach Mütter nicht schön sind.“
Penélope Cruz gehört mit ihrem Mann Javier Bardem (45) und Antonio Banderas (53) zu den international bekanntesten spanischen Filmstars. Sie wuchs in der Madrider Vorstadt Alcobendas in bescheidenen Verhältnissen auf und wusste früh, dass sie Schauspielerin werden wollte. Mit 15 Jahren brach sie die Schule ab, nachdem sie sich in einem harten Talentwettbewerb gegen 300 Konkurrentinnen durchgesetzt hatte.
Im Alter von 17 Jahren avancierte sie mit ihrer Rolle im Film „Jamón, Jamón“ (Lust auf Fleisch), in dem sie neben ihrem heutigen Mann Bardem auftrat, zum Sexsymbol. Der Durchbruch gelang ihr mit der Rolle einer schwangeren, aidskranken Nonne im Almodóvar-Film „Alles über meine Mutter“ (1999). Der Erfolg ebnete ihr den Weg nach Hollywood. Dort machte sie zunächst jedoch vor allem wegen ihrer Romanzen mit Tom Cruise oder Matthew McConaughey Schlagzeilen. Ihre ersten Filme in den USA waren keine großen Erfolge.
Dagegen begeisterte Cruz die Kritiker mit ihrer Rolle in dem Almodóvar-Film „Volver“ (Zurückkehren/2006). Die Liebeskommödie „Vicky Cristina Barcelona“ von Woody Allen brachte ihr 2009 als erster spanischen Schauspielerin einen Oscar als beste Nebendarstellerin ein. Dabei war der Film in der spanischen Kritik völlig verrissen worden. Almodóvar bezeichnete den Streifen als den schlechtesten Film Allens.
Bei den Dreharbeiten traf Cruz auch wieder auf ihren Kollegen und Oscar-Preisträger Bardem. Das Paar heiratete 2010, ließ sich in Los Angeles nieder und schirmte sein Privatleben von der Öffentlichkeit ab. Die Geburt ihres Sohnes gaben die Hollywoodstars erst mehrere Tage später mit einem knappen Kommuniqué bekannt. In letzter Zeit zieht es das Paar wieder stärker nach Madrid. Dort wurde im vorigen Sommer auch die Tochter geboren. „Ich habe tolle Erinnerungen an Los Angeles“, sagte Cruz. „Aber leben möchte ich dort nicht.“