Pervez Musharraf: Der Angeklagte
Düsseldorf. Pervez Musharraf war einst der starke Mann Pakistans, jetzt ist der Ex-Militärmachthaber ganz unten: Die pakistanische Justiz macht dem 70-Jährigen den Prozess wegen eines Mordanschlags auf seine Erzrivalin Benazir Bhutto.
Der Angeklagte plädierte Dienstag vor Gericht in Rawalpindi auf nicht schuldig.
Bei einem Schuldspruch drohen ihm lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Die frühere Premierministerin Bhutto starb am 27. Dezember 2007 bei einem Anschlag auf eine Kundgebung. Sie galt damals vielen als Hoffnungsträgerin.
Musharraf steht seit Monaten unter Hausarrest. Er hatte sich 1999 unblutig an die Macht geputscht. Im Jahr nach dem Mordanschlag auf Bhutto wurde er aus dem Amt gedrängt. Es folgten Jahre im Exil in London und Dubai. Im März kehrte er nach Pakistan zurück.
Musharraf wurde in Indien als zweiter von drei Söhnen einer muslimischen Familie geboren. 1956 zog die Familie nach Karatschi, wo er christliche Schulen besuchte. 1961 trat er in die pakistanische Militärakademie ein. Der begeisterte Sportler kämpfte zuerst 1965 im Krieg gegen Indien. Später diente er in einer Sondereinheit. Red