Pervez Musharraf: Der zivile Militär
Am Donnerstag wurde Pervez Musharraf erneut als pakistanischer Präsident vereidigt. Damit wurde das formelle Ende seiner Militärherrschaft besiegelt.
Düsseldorf. Pervez Musharraf hat sein Ziel erreicht, und er hat dafür brachiale Mittel eingesetzt. Am Donnerstag wurde der Ex-Armeechef für weitere fünf Jahre als Präsident der Atommacht Pakistan vereidigt. Die Zeremonie in Islamabad besiegelte nicht nur formell das Ende der achtjährigen Militärherrschaft, sondern auch zumindest vorerst den Machterhalt des unbeliebten Präsidenten. Wie sicher sich Musharraf seiner Sache ist, zeigt der Umstand, dass er den Ausnahmezustand am 16.Dezember aufheben will. Musharraf hatte sich 1999 als Armeechef unblutig an die Macht geputscht. Die Opposition und Musharraf-Gegner hatten gegen Musharrafs Wiederwahl zum Präsidenten durch das Parlament in Islamabad und die Provinzparlamente Anfang Oktober geklagt. Sie hatten argumentiert, dass er als Armeechef nicht hätte kandidieren dürfen. Musharraf hatte daraufhin am 3. November den Ausnahmezustand verhängt und seine Kritiker am Verfassungsgericht ersetzt. Die neuen Richter bestätigten daraufhin, dass Musharrafs Wahl rechtmäßig war.
Der Opposition ist es bislang nicht gelungen, die Massen gegen Musharraf zu mobilisieren. Voraussetzung dafür wäre, dass sie ihre Spaltung überwindet.