Pizzataxi für ISS-Astronauten
Der Transporter „Albert Einstein“ ist mit italienischen Spezialitäten auf dem Weg ins All. Nächste Woche dockt der Lieferservice an.
Kourou. Die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS können sich auf Nachschub von der Erde freuen: Der in Deutschland gebaute Raumtransporter „Albert Einstein“ startete in der Nacht zu Donnerstag mit rund sieben Tonnen Fracht an Bord in Richtung Außenposten der Menschheit. Wenn bei der 450 Millionen Euro teuren Mission alles nach Plan läuft, wird er dort am Samstag kommender Woche andocken. Zur Ladung des unbemannten Versorgungsschiffes gehören Treibstoff und Wasser, aber auch Lasagne, Tiramisu, Parmesankäse sowie neue Schlafanzüge und Socken.
„Sie wissen, für junge Italiener ist es sehr wichtig, schöne Klamotten zu haben“, scherzte Esa-Chef Jean-Jacques Dordain in Anspielung auf den 36-jährigen Luca Parmitano. Der europäische Astronaut war erst vor wenigen Tagen auf der ISS angekommen.
Ins All gebracht wurde „Albert Einstein“ von einer Spezialversion der europäischen Ariane-5-Rakete. Sie startete planmäßig im südamerikanischen Kourou (Französisch-Guayana) und stellte mit dem Flug einen neuen Rekord auf. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 20,2 Tonnen brachte der Träger so viel Nutzlast in den Orbit wie nie zuvor.
Der Transporter vom Typ ATV ist das größte und technisch ausgefeilteste Raumfahrzeug, das je in Europa entwickelt worden ist. Zum wissenschaftlichen Teil der Ladung gehört eine neue Experimentieranlage für das Labor der ISS, die in Friedrichshafen am Bodensee entwickelt wurde. Die Mission dauert fünf Monate. dpa