Hardcore-Spieler Wie ein 70-Jähriger mit 45 Smartphones gleichzeitig auf Pokemon-Jagd geht

Schon vor gut einem Jahr sorgte ein 70-Jähriger für Furore im Internet und vor allem in der Pokemon-Szene. Der Taiwanese spielte das Spiel auf 15 Smartphones gleichzeitig. Jetzt setzte Chen San-Yuan noch einen drauf.

Bei Pokemon-Go werden virtuelle Kreaturen gefangen, die durch Augmented Reality in der realen Umgebung auftauchen.

Foto: picture alliance / Patrick Seege/Patrick Seeger

Bekannt ist der 70-Jährige Taiwanese als Pokemon-Opa. Die Menschen drehen sich nach ihm um, wenn sie Chen San-Yuan mIt seinem fächerförmigen Telefon-Set-Ups an seinem Fahrrad sehen. Waren es letztes Jahr noch 15 Mobiltelefone, so spielt der 70-Jährige inzwischen an 45 Mobiltelefonen gleichzeitig das Augmented-Reality-Spiel.

Angebracht hat er die Smartphones mit Hilfe von Halterungen am Lenker seines Fahrrads, die zwischen „Pokestops“ hin und her wechseln. Mobile Ladegeräte hat er in einem Fahrradkorb verstaut. Genauso wie die Halterung, so sind auch die tragbaren Akkus maßgeschneidert. So könne er die ganze Nacht durchspielen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Auf Pokemon-Jagd geht Chen erst am Abend. Tagsüber arbeitet er als Wahrsager und Feng-Shui-Experte.

Chen San-Yuan wurde mit seiner Spezial-Konstruktion zu einer kleiner Berühmtheit. Zuerst in seinem Stadtteil Tucheng, als die ersten Videos mit ihm im Internet viral gingen. Mittlerweile ist er weit über die Grenzen von Taiwan bekannt.

Der Taiwanesische Nachrichtensender EXP.GG. interviewte ihn, als er mit neun Smartphones auf Pokemon-Jagd ging. Und beim diesjährigen Safari Zone-Event in Taipeh Anfang Oktober war er ein beliebtes Fotomotiv.

Gelernt habe er das Spiel von seinem Enkel, berichtete er Reuters TV. Angefangen habe er 2016 mit einem Handy. Dann wurden es drei, sechs, neun, elf, fünfzehn Smartphones. Bis auf 45 Geräte hat sich der Pokemon-Go-Spieler nun gesteigert. Anfangs ist er noch zu Fuß losgezogen, die Halterung um seine Hüfte umgeschnallt. Dann kam er auf die Idee, sein Fahrrad zu benutzen. So konnte er die Zahl der Smarphones noch weiter erhöhen und kann außerdem weitere Strecken zurücklegen. Das Spielen auf mehreren Smartphones gleichzeitig ermögliche es ihm, schneller auf höhere Level zu kommen. Außerdem könne er so seltenere Kreaturen fangen.

Sein Hobby lässt sich der Chen einiges kosten. Ungefähr 1000 Euro gebe er für Telefonrechnungen aus, berichtet die Nachrichtenseite NDTV. Inzwischen sei er auch Markenbotschafter für eine taiwanesische Mobilphone- und Computerfirma. Die stellt ihm die Geräte zur Verfügung.

Wie Chen es schafft, gleichzeitig 45 Geräte zu bedienen und Fahrrad zu fahren, bleibt ein Rätsel. Hierzulande wäre solch eine mobile Konstruktion wohl nicht erlaubt, denn selbst mit einem einzigen Smartphone in der Hand, ist die Ablenkung im Straßenverkehr viel zu groß.

(dw)